Unser Geschenk zu Weihnachten:
Erhalte zu jedem gekauften Buch eine Widmung von Herbert Renz-Polster gratis dazu!
Zum Shop
Beratungsfrage3. September 2024

Selbstwirksamkeit: Wie wir die Kinder richtig begleiten

Hallo zusammen,

heute wollten wir ja eigentlich wieder mit den „klassischen“ Fallvorstellungen anfangen…
… beim Blättern durch die vielen Anfragen fiel mir dann aber vor allem das auf: wie unglaublich sich sehr viele Anfragen ähneln!
Hätte ich eine KI, die mir das alles zusammenfasst, dann würde der gemittelte, durchschnittliche „Fall“ etwa so aussehen:

„Wir erziehen bedürnisorientiert und zugewandt. Unser 3 / 4 / 5-jähriges Kind ist sehr „autonomiebedürftig“ / „willensstark“ / „wild“ / „gefühlsstark“ – und wir finden das auch grundsätzlich echt super.

Nur: unser Alltag funktioniert überhaupt nicht. Und zwar weil unser Kind von Frustanfall zu Frustanfall zappt, und die Grenzen anderer nicht respektiert. Seit vor xy Monaten noch ein Geschwisterkind geboren wurde, ist es vollends aus: immer ärgert er sie, fasst ihr ins Gesicht oder schlägt sie sogar. Kooperation ist sehr selten, und natürlich geniessen wir diese Momente, aber sie sind wirklich rar.

Im Grunde leben wir genau das, was wir durch die bedürfnisorientierte Erziehung eigentlich vermeiden wollten: eine Kampfbeziehung. Wir tragen sie zwar ohne Gewalt aus (zumindest von unserer Seite) – aber unser Leben ist wirklich richtig, richtig anstrengend. Wir sind an der Grenze zum Burnout. Auch in unserer Elternbeziehung.“

Also, wie gesagt, das ist das gängigste Muster, zu dem wir gefragt werden. (Interessant finde ich dabei, dass wir eher Fragen zu Problemen mit Kleinkindern bekommen als zu Problemen mit Säuglingen, ich habe das Gefühl, dass das einmal anders war).

Und ja, ich finde das sehr auffällig: Die bedürfnisorientierte Community ist einmal angetreten, um Kampfbeziehungen zu vermeiden. Jetzt stecken viele Eltern, gerade in der bedürfnisorientierten Community, mittendrin.

Und nein, ich glaube nicht, dass eine bessere „Selbstfürsorge“ hier als Antwort ausreicht.

Und deshalb dachte ich, ich nehme dazu Stellung, indem ich etwas Grundsätzliches zum Thema der kindlichen Selbstwirksamkeit sage.

Denn wir bei @kinderverstehen bekommen inzwischen viele Nachrichten von Eltern, die entweder den bedürfnisorientierten Ansatz ganz in Frage stellen („ich habe zu spät entdeckt, dass der ganze Ansatz nicht funktioniert“) oder die sehen, dass sie den Ansatz vielleicht zu einseitig verstanden haben („ich glaube durch meine falsch verstandenen „Bedürfnisorientierung“ habe ich dafür gesorgt, dass mein Sohn sich kaum selbst regulieren kann“).

Vielleicht kann dieser kurze Beitrag eine kleine Anregung sein. Vielleicht auch ein Anlass, weitere Fragen zu stellen.

Wer mehr dazu lesen will, dem empfehle ich gerne mein Buch, das nicht ohne Grund „Mit Herz und Klarheit“ heisst.

 

 

"Mit Herz und Klarheit – Wie Erziehung heute gelingt und was eine gute Kindheit ausmacht" ist soeben erschienen. Dieses Buch ist ein Wegweiser für eine erfüllende und gelingende bedürfnisorientierte Familienzeit.
Mehr Infos

2 Kommentare

Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass bestimmte Kommentare erst manuell freigeschaltet werden müssen (z. B. wenn Sie einen Link teilen).

Oder ohne Konto fortfahren:

  • Monika K.

    Mit Herz und Klarheit –
    und die Kinder spielen lassen, so erleben sie Selbstwirksamkeit.

    • Monika K.

      Gefunden in HRP “Wie sage ich einem 19-Monate alten Kind Nein?”
      “Heißt das, dass du dein Kind nicht begrenzen sollst? Unsinn. Damit das Zusammenleben gut klappt, braucht es manchmal ein Ja und manchmal ein Nein: Mattis, Du darfst auf den Sitz steigen, wir ziehen aber vorher die Schuhe aus. Paula, Du darfst den Schnuller zum Einschlafen gerne haben, zum Spielen brauchst du ihn nicht. Kurz: Wir geben Orientierung.” ❤️