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Hilfe – ich bin total überlastet! Wie kann ich meinen Kindern gerecht werden?
Vor zwei Monaten hat sich mein Ehemann von heute auf morgen nach unserer gemeinsamen Elternzeit von mir getrennt und ist noch am selben Abend ausgezogen. Ich habe keine Anzeichen gesehen, er hatte nie etwas angesprochen - ganz im Gegenteil. Seitdem kümmere ich mich alleine um meine 4-jährige Tochter und die mittlerweile sieben Monate alten Zwillinge. Er will weiterhin für die Kinder da sein, doch das gestaltet sich durch ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren aktuell als sehr schwierig, weswegen ich 95% allein verantwortlich bin.
Ich meistere den Alltag und die Nächte wirklich gut, dafür, dass die Babys so klein sind. Doch merke ich, wie ich gerade der Großen gegenüber an anstrengenden Tagen nicht mehr die Mama sein kann, die ich sein will. Wir haben früher zum Beispiel viele Bücher gelesen, das ist mit den Zwillingen jetzt aber nicht mehr so oft möglich. Sie beschäftigt sich, wenn die Babys wach sind, dann viel mit sich alleine. Ich versuche sie so gut es geht mit einzubinden und hab die Babys oft vorn und hinten in der Trage, aber dadurch meistens nur das Gefühl, keinem der drei Kinder wirklich gerecht zu werden. Ich bin viel ungeduldiger als früher und oft auch einfach überlastet. Wir sprechen auch viel über unsere Gedanken und Gefühle, aber überfordern möchte ich sie natürlich auch nicht.
Haben Sie für Alleinerziehende mit mehreren Kindern ein paar Tipps und aufmunternde Worte?
Nur zwei: alle Achtung!
Und für die Mitlesenden: wenn ihr Ideen habt: gerne kommentieren.
Im Grunde, das weißt Du auch, bist Du mit einer Aufgabe konfrontiert, die Du gar nicht packen kannst. Gut, das hilft Dir jetzt praktisch nicht weiter, aber es ist gut, wenn Du Dir immer wieder sagst: Wenn es hier nicht so läuft, wie ich mir das wünsche, dann liegt das nicht an mir. Ich leiste hier das Menschenmögliche.
Und dieser realistische Blick kann Dir vielleicht helfen, manchmal den Spieß auch umzudrehen und Dir zu sagen: Boah, einfach irre hier… – und irre vor allem, dass ich so viel hinbekomme!
Ich finde, von dieser positiven Haltung klingt etwas in dem an, was Du ja auch sagst: „Ich meistere den Alltag und die Nächte wirklich gut, dafür, dass die Babys so klein sind.“
Das hat mich gefreut!
Noch ein Blick auf deine Kinder. Du hast vielleicht ein schlechtes Gewissen deiner 4-jährigen Tochter gegenüber. Vielleicht kannst Du das durch einen „Andersrum-Blick“ ergänzen: Ich sorge dafür, dass unser Boot auch ohne Mitruderer weiter schwimmen kann, und das ist gewaltig viel. Ja, meine Tochter spielt jetzt mehr alleine – aber wo steht das auf der nach oben offenen Skala der Gemeinheiten? Wirklich doch eher im grünen Bereich. Du kannst es nämlich auch so sehen: Dass deine Tochter mit 4 Jahren viel alleine spielt und sich dabei wohlfühlt, ist eine tolle Ressource – sie hatte dich als kleines Kind ausgiebig, jetzt ist sie von ihrer Entwicklung her bereit, sich da auch ein gutes Stück da selber versorgen! Auch nehmen jetzt ja die anderen Kinder eine größere Rolle ein – hat sie denn eine gute Freundin, die sie immer wieder einladen oder zu ihr gehen kann?
Und sei Dir sicher: die Geschwisterkinder sind für Deine Tochter auch ein Entwicklungsimpuls. Ja, das ist für sie anstrengend, aber es ist kein Drama. Und wieder: Wenn du es „andersrum“ anschaust auch eine Chance.
Und auch das noch zu Deiner Tochter: Eure Bindung ist ja nicht weg, bloß weil du jetzt weniger Zeit für sie hast. Eure Bindung ist jetzt vielleicht von Stress überlagert, aber sie ist weiter da. Und sie wird wieder aufleben. Was Ihr miteinander geteilt habt, bleibt – und wird sich wieder ausbreiten können. Das ist in vielen Beziehungen so, sie „pulsieren“ sozusagen. Ich will das nur sagen, damit du nicht meinst: jetzt verlieren wir uns womöglich: Nein, werdet Ihr nicht.
Noch ein kurzer Ausblick zu den Zwillingen (ich weiß als Zwilling, wovon ich rede – mit einer älteren Schwester übrigens 😉 ): So superanstrengend die ersten Jahre sind – wenn die beiden mal das soziale Spiel drauf haben, können sie sich wirklich unglaublich gut mit sich selber beschäftigen. Ja, das dauert. Aber ich meine ja nur: auch diese Zeit wird kommen. Und auch das ist ein Grund für einen „Andersrum-Blick“: Ja, Zwillinge brauchen genausoviel Bindung wie Einzelinge – und doch bringen sie auch einen gewissen Resilienzfaktor mit, einfach weil sie in einer Art „Entwicklungspartnerschaft“ aufwachsen.
Und klar, wichtig ist auch das Praktische. Nimm alle Hilfe in Anspruch, die es gibt. Der Vater muss unbedingt wissen, wie es um dich steht, und was für ein riesen Gepäck jetzt allein auf deinen Schultern hängt. Wenn er nur zu 5% im Praktischen mitmachen kann – dann sollte er das dann vielleicht dadurch ausgleichen, dass er materiell alles tut um Euch zu entlasten (von Essenservice bis Babysitter, Fensterputzer sowieso). Wen kannst du noch mobilisieren? Oma/Opa, Verwandte, Bekannte, FreundInnen?
Unterschätzt wird manchmal auch das: Es gibt ein breites Unterstützungsangebot für praktische Familienhilfen, eine gute Zusammenfassung habe ich bei Lena Busch (familienleicht.de) gefunden (danke dafür!). Oder auch bei den Familienberatungsstellen.
Und zum Schluss vielleicht noch zu deinem Gefühl, keinem der drei Kinder wirklich gerecht zu werden. Du dürftest es mit unglaublich vielen Müttern und Vätern teilen. Ich glaube auch da findest Du von der anderen Seite einen besseren Zugang: Wir werden unseren Kindern nie zu 100% gerecht. Und das ist in deren Entwicklung „eingepreist“ – sonst wären wir Menschen längst ausgestorben. Du wirst deinen Kindern gerecht, indem du die Familie lebst, die gerade geht.
Schmeiss unbedingt diese Last des „Ungenügens“ von deinen Schultern, so gut es geht! Dann wird das andere auch leichter.
Martina
Ca. 14 Tage im Monat bin ich mit unseren drei Kindern (4J, 2J, 1M) allein, da der Papa beruflich unterwegs ist. Da kann ich allen Alleinerziehenden nur sagen: Hut ab!
Auf der praktischen Seite: Ansprüche runterfahren und sich selbst nicht zu viel Vornehmen. Da tue ich mir immer noch schwer, aber einfach nur mit den Kindern sein und mitmachen macht an manchen Tagen einen großen Unterschied. Mein Motto: “Go with the flow”. Aufräumen und Aufwischen kann man meist später.
Viel Zeit draußen verbringen hilft auch oft, Mittag- oder Abendessen gibt’s dann auch einfach Mal als Picknick.
Hilfe holen ist leider irgendwie verpönt, aber wirklich entlastend! Und sei es auch nur für Einkaufen, Kind abholen, wenn das andere Krank ist oder einfach nur zwei, drei Stunden nicht allein mit den Kindern (Spieltreffen gehen auch).
Gerade bei kleinen Kindern hilft mental, dass man weiß, dass leichtere Phasen kommen werden.
EineLeserin
Habe selbst auch Zwillinge und noch ein drittes Kind. Am hilfsreichsten fand ich immer, wenn jemand das Abholen/Bringen vom Kindergarten übernehmen konnte. Gerade wenn man noch Babys hat, die einen ganz anderen Rhythmus haben, als die Kindergartenkinder. Bei mir konnte das ganz oft mein Mann übernehmen. Das ist bei Ihnen nun nicht möglich. Aber es gibt sicherlich jemanden in der Nachbarschaft, zB eine Rentnerin, Schülerin oder sogar einfach eine andere Mutter aus dem Kindergarten, die das gerne/gegen Bezahlung tun könnte. Vielleicht hilft ein Aushang in der örtlichen Bücherei oder eine Anzeige in örtlichen Zeitungen bzw örtlichen Portalen
Sonja
Manchmal hilft auch kurze intensive Zeit, um die Bedürfnisse der Großen zu erfüllen. Wenn die Nerven es noch aushalten, könnte z.B. maximaler Spaß beim Zähneputzen, ausgelassene Quatsch-Quasseln (beim Küche aufräumen/Abwasch), ein kurzes Wettrennen, …, etwas Leichtigkeit bringen, ohne dass es viel Zeit braucht.
Meine Kinder bekommen regelmäßig Verantwortung für die jeweils jüngeren Geschwister übertragen, was mir wirklich hilft und die Großen stolz macht und sie wachsen lässt (z.B. macht die 4 Jährige die Betreuung, während ich dusche oder die 6 Jährige legt die Kleidung für die Kleinen raus).
Meiner Erfahrung nach, macht die Erwartungshaltung da bereits einen großen Unterschied. Also den Kindern etwas zutrauen und auch mal etwas abverlangen, lässt sie wachsen.
Sabrina
Ich muss sagen mir fehlen hier absolut die aufmunternden Worte und es widerstrebt mir Tipps zu geben oder auf Lektüre, Podcasts oder sonstige Anlaufstellen hinzuweisen. Auch hilft hier kein Vergleich des eigenen Lebens. Das relativiert den Hilferuf und macht es noch schlimmer, weil wir Schwarz auf Weiß lesen können, dass es viel zu vielen Familien genauso geht. Welche Ansprüche sind herunterzufahren… Aufmerksamkeit, Geduld, Verständnis, Flexibilität und entwicklungsangepasstes Begleiten und und und…
das ist alleine nicht zu bewerkstelligen. Alles was mir einfällt ist, wo kann ich anrufen, in welcher Stadt bist du zu Hause und wie lässt es sich managen, dass du schnellst möglich Menschen an deiner Seite hast, die dir authentisch zur Seite stehen können und dich in jeglicher Hinsicht entlasten und unterstützen können? Es wird weder besser noch einfacher, jede Entwicklungsphase der Kinder birgt eine noch weitere, größere Herausforderung und wie jeder bewusste Elternteil weiß, ist das Fakt und keine Dramatisierung. Diese Mama braucht echte Hilfe in tatkräftiger Form.
Und alle anderen, deren Situation ähnlich ist, ebenfalls. Eine Mama, deren Partner die komplette Woche über beruflich unterwegs ist, ist für mich ebenfalls eine alleinerziehende Mama. Ein Papa kann in zwei Tagen niemals eine sichere Bindung zu den Kindern aufbauen, wie soll das gehen.
„Ja das kenn ich, ist bei mir auch so… „ Nein lieber Mensch, das darf nicht so sein. Das soll nicht auch bei dir so sein. Das soll bei keinem so sein.
Diese Kinder sind die Zukunft und die Menschen, die für sie kämpfen dürfen wir nicht im Stich lassen. Ich bitte uns alle darum die Zeit des Zusehens zu beenden und gerade wenn wir wissen wie das ist und was mit uns passieren kann, wenn keine Hilfe kommt, egal wie laut wir rufen… das ist unmenschlich.
Christiane
Vielem stimme ich zu, von dem was du sagst. Die sichere Bindung zum Vater, der durch seine Selbständigkeit viel unterwegs ist, ist möglich. die Qualität in der Zeit, in der er anwesend ist, ist entscheidend. Wie feinfühlig ist er, wie tief steigt er ein ins Geschehen zu Hause, wie geistig anwesend ist er mit seinen Kindern (nicht nur physisch da)….? Meine drei Söhne sind erwachsen und hatten sehr wenig Papa Zeit als sie klein waren. Die Beziehung heute könnte besser, verbundener, herzlicher, vertrauter nicht sein. Er ist ihnen im Erwachsenenalter, während des Studiums, ein guter Begleiter und Ratgeber. Die Söhne wissen, dass auf ihn Verlass ist. Das mag auch daran liegen, dass sie als kleinere Kinder immer gemerkt haben, dass wir als Familie zusammenghören, dass Papa im Herzen immer, wirklich immer da war. Er hat sich ausnahmslos jeden Tag gemeldet. das war unser Modell vom Leben.
Felicitas
Du hast mein volles Mitgefühl 🤗
Wie so oft fehlt “das Dorf” und hier um so mehr. Das ist in der heutigen Zeit sehr schade.
Konstruktiv möchte ich folgendes teilen.
Kennst du “Wellcome”? Vielleicht gibt es das Angebot in deiner Stadt.
https://www.wellcome-online.de/hilfe-nach-der-geburt/
Darüber bekommt man im ersten Babyjahr Unterstützung im Alltag von einer Ehrenamtlichen. Ich finde, das passt genau zu deiner Situation.
Langfristig könntest du vielleicht nach einer “Leihoma” ausschau halten. Vielleicht gibt es schon eine liebe Nachbarin oder Bekannte, die sich über diese Aufgabe freuen würde, die du aber gerade gar nicht auf dem Schirm hast.
Alles Gute für Euch!
Felicitas
Noch als Ergänzung: Hier gibt es einen Frühstückstreff für Alleinerziehende, bei dir vielleicht auch? Der Austausch hilft ja auch schon etwas. Mit der Zeit ergeben sich daraus vielleicht Freundschaften und man kann sich gegenseitig aushelfen.
Beate Eisensteck
Ich war selbst lange mit drei Kindern alleinerziehend und habe vor vielen Jahren in meiner Funktion als Vorsitzende und Kursleiterin eines gemeinnützigen Vereins bedarfsorientierte Angebote für Alleinerziehende und Kinder entwickelt. Auch wenn einiges davon regional angeboten wird, findest du auf unserer Webseite http://www.alleinerziehendeundkinder.de auch online Angebote zum Vernetzen und Austausch mit Gleichgesinnten. Nimm gerne auch unsere Beratungs- und Gesprächsangebote via Zoom oder Telefon in Anspruch. Manchmal reicht zunächst ein offenes Ohr, dass dir zuhört ohne zu bewerten oder “Ratschläge” zu geben.
Sumi
Wow, das ist echt viel, das du da stemmst und das so plötzlich! So eine Situation ist natürlich gar nicht wirklich gut zu bewältigen. Was für ein Schlag, wahrscheinlich hast du nicht mal den Raum, dieses abrupte Beziehungsende zu betrauern oder zu verarbeiten. Jetzt geht es wohl erst mal ums Funktionieren. Neben der Einbindung des flüchtigen Vaters, gibt es vielleicht noch Leute in deinem Umfeld, Eltern, Geschwister, Freund*innen, die dich unterstützen könnten? Manchmal ist es ja schon toll, wenn einfach noch jemand dabei ist, der mal ein Auge auf die Kinder hat, während du etwas anderes machst, der mit der Vierjährigen spielt oder was auch immer. Oben wurde ja schon ein Link zu offiziellen Hilfen genannt. Mir sind auch direkt die Frühen Hilfen in den Sinn gekommen, zum Teil gibt es auch Nachbarschaftshilfen, Familienlotsen o.Ä., die vielleicht helfen können. Bei uns würde ich vllt auch mal über nebenan.de schauen, da ich da gute Erfahrungen habe.
Aber auch das alles zu organisieren, ist viel Arbeit und dir vermutlich gerade zu viel. Scheue dich nicht, mal beim Jugendamt oder einer Familienberatung anzurufen und um Rat zu bitten. In aller Regel sind diese nur daran interessiert, zu unterstützen.
Ich wünsche dir alles Gute, dass es sich bald etwas entspannt und finde, du bist eine sehr starke Person. Und wenn du mal zu wenig Geduld übrig hast, ist das ganz normal. Ich finde es immer gut, das dann mindestens im Anschluss auch mit der Vierjährigen zu thematisieren, sich zu entschuldigen, sodass sie weiß, es liegt nicht an ihr, sondern an den Umständen.
Die Zeit jetzt geht vorüber und mit vielleicht etwas Unterstützung schaffst du das!
Tabea
Vielleicht gibt es auch Möglichkeiten durch die Frühen Hilfen vor Ort (Familienpaten, Familienhebamme/Familien-, Gesundheits- und Kinderkrankenpflege)? Hier kann man sich über die Suchmaske Unterstützungsangebote in der Nähe anzeigen lassen:
https://www.elternsein.info/fruehe-hilfen/was-sind-fruehe-hilfen/
Kathrin
Oh, erstmal eine herzliche Umarmung! Das ist wirklich sehr viel, was Du da leistest. Ich habe „nur“ 2 Kinder mit 2,5 Jahren Abstand und war in der Kleinkindzeit sehr oft mit ihnen alleine, eigentlich lief der Alltag immer nur mit mir alleine. Ichvhatte dem Großen gegenüber auch so oft ein schlechtes Gewissen! Was ich jetzt alles nicht mehr mit ihm in Ruhe machen konnte durch die kleine Schwester, dazu kamen dann noch die verschiedenen Phasen etc… ich habe so oft gedacht, was habe ich dem Großen nur angetan! Jetzt sind meine Kinder 13 und fast 11 und schon seit Jahren sehe ich, was für ein Geschenk das jeweilige Geschwister für das andere ist. Die Kleine hat immer einen großen Bruder, der sie beschützt und auch ihre Hand hält, wenn sie sich etwas nicht traut (z. B. das Eis bestellen oder den Hausmeister in der Schule fragen), der Große wird von niemandem auf der ganzen Welt so bewundert wie von seiner kleinen Schwester! Niemand hört sich seine Ratschläge so gerne an, wie sie! Und er ist so gewachsen dadurch, ist echt ein einfühlsamer Bursche, der auch in der Schule oft um Rat etc. gefragt Wird. Bei uns ist es übrigens so, dass die Kleine eher Zeit für sich braucht, gerne mal alleine bastelt oder spielt und der Große noch immer ganz viel Aufmerksamkeit von uns als Eltern braucht! Was ich Dir sagen möchte, Du machst es richtig, so wie Du es machst! Mache Dir keine Schuldgefühle oder so… wenn es mit den Büchern z. B. Gerade nicht so klappt, vielleicht freut sie sich über ein schönes Hörspiel zum Beispiel!
Christine Baule
Liebe Du,
Du hast die Kids vorne UND hinten in der Trage – wow 🤩 ernsthaft? Fühle Dich allein deswegen einmal ganz ganz doll gedrückt.
Solange es geht, erhalte Dir unbedingt Humor, auch damit Du Dir die Welt schön reden kannst. Wenn Du es wollen würdest, in der Zeit Filme zu schauen, nur Witzes, Humorvolles. Höre mit Kopfhörern Musik. Dein Seelchen braucht Freude. Für die 4 Jährige öfter mal Hörspiele jetzt, Tigerbox und Toniebox winken, statt der Bücher (später wird das große Kind den Twins vorlesen). Bücher mit allemann zusammen im Bett, inkl. Waffeln/Fingerfood als Gute-Laune-Essen. Am Tag danach kommt die organisierte Haushaltshilfe und wechselt die Bettwäsche.
Mir gefällt der positive Blick von Herbert sehr. Wir sind, was wir denken und durch die Art, wie wir denken, beeinflussen wir unser Wohlfühlen. Und deswegen ist es wichtig, dass Du Dir mit Dir einig bist “cool, was ich wuppe” (schreibe Dir sowas und/oder anderes Zauberhaftes fett an den Spiegel), statt “die Welt ist so ungerecht”.
Mein personal Best of: immer ein gutes Stück Bayrisch Creme Kuchen von um die Ecke und:… wenn ich mal nicht weiter wusste/weiß, ob das nun wegen Phase x oder Streitigkeiten oder Frust oder Weltuntergangsschmerz oder wegen irgendwas war, was grad wirklich dramatische Verzweiflung mit sich brachte … ich hab dann auch gern “einfach” vor/mit unserer Tochter geweint, und zwar riesendicke Krokodilstränen. Wir sind hier so nah miteinander zuhause, da wäre jeder Ansatz von “vor dem Kind keine Emotion/Stress/Streit/sonstwas an Erwachsenenkram zeigen … vollkommen unauthentisch und hätte mich innerlich zerrupft. Sie war und ist immer und jederzeit der allerbeste Trost für alles (auch wenn ich ihretwegen sauer war). Wenn ihre kleinen Ärmchen dann mich gedrückt haben und ihr Baby-/Kinderduft mir in die Nase kroch … dann war oft nach einer Zeit manches schon bald wieder ein bisschen besser. Und als sie dann irgendwann anfing zu fragen, was denn los sei … dann hat das oft dazu geführt, dass sich Dinge relativiert haben. Kopf hoch Du Liebe 🤩
Felicitas
Musik ist ein toller Tipp. 🙂 Das hebt die Stimmung. Damit kann man große und ganz kleine Kinder begeistern. Gemeinsam Singen und jeder bekommt ein kleines Rhythmusinstrument oder zusammen Tanzen z.B. mit bunten Tüchern. Babys schauen dabei begeistert zu und machen nach ihren Möglichkeiten mit. Das ist in dem Alter einfacher als gemeinsames Vorlesen. Geht auch mal beim Spülmaschine ausräumen und beim Putzen.