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Beratungsfrage

Kind will einfach nicht einschlafen

Unser Kind (2,5 J.) schläft Zuhause sowohl mittags als auch abends erst nach vielen Stunden liebevoller Einschlafbegleitung ein, trotz extremer Müdigkeit. Wir sind ausgelaugt und wissen nicht mehr weiter.

Ja, das sind zermürbende Momente und es geht vielen Familien so. Das Kind befindet sich in dem Alter in zwei Übergangssituationen: zum einen braucht es den Mittagschlaf kaum noch – ohne geht es aber auch noch nicht.
Zum anderen befindet es sich in einem riesen Entwicklungsschritt seines Selbst: es ergänzt jetzt seine Sicht auf die Welt immer mehr mit der Sicht aus der Perspektive der anderen. Dadurch wird alles viel wuchtiger und anstrengender wahrgenommen und muss abends erstmal verdaut werden. Das Entspannen ist schwieriger und der ‚alte Weg‘ zur Entspannung reicht vielleicht nicht mehr aus.

Und dann überträgt sich natürlich eure Anspannung „jetzt schlaf doch endlich ein!“ auf das Kind und es entsteht ein Teufelskreis.

Ihr könnt versuchen, neue Wege in die Entspannung zu finden. Ich nenne das auch: Zurück auf Los! Diese Wege beinhaltet eine umgekehrte Perspektive. Im Vordergrund steht jetzt Eure eigene Entspannung. Sie wird sich dann allmählich auf Euer Kind übertragen. Ihr würdet also abends das Programm nach EUCH richten. Und Euer Kind darf dabei sein!

Manche Eltern stellen sich einen Tisch ans Bett und machen dort die liegen gebliebene Arbeit am Laptop. Sie sind präsent und schaffen eine Atmosphäre des Schutzes, ohne dabei „Einschlafmanager“ zu sein. Andere machen eine Handarbeit, von Bügeln bis Nähen (eine Mutter stellte tatsächlich gleich die Nähmaschine ins Schlafzimmer!). Oder die Eltern machen es sich zusammen gemütlich, unterhalten sich bei einem Glas Wein oder lesen sich gegenseitig vor. Oder schauen einen Film. Da schläft das Kind vielleicht nicht gleich ein, aber es lernt allmählich das Loslassen und zur Ruhe kommen. Und irgendwann ist der Schlafstress weg.

Sehr viele Kulturen praktizieren diese „umgekehrte Perspektive“. Da gibt es kein „wir bringen dich jetzt ins Bett“! Das ist ja tatsächlich etwas komplett Künstliches, dafür hätte man zu 99 % der Menschheitsgeschichte vielleicht gar keine Zeit oder auch Bock gehabt und Nerven schon gar nicht. Stellt euch einmal das Lagerfeuer vor, an dem alle gegessen, gequatsch und geplant haben. Wie sind die Kinder da eingeschlafen? Genau.
Das hier sind nur Beispiele, jede Familie muss da ihren eigenen Weg finden. Die Zeiten in denen das Kind wieder besser einschläft werden wieder kommen. Für euren Weg wünsche ich euch alles Gute!

Dieser Beitrag beruht auf dem Buch des Kinderarztes und Wissenschaftlers Dr. Herbert Renz-Polster: „Schlaf gut, Baby! Der sanfte Weg zu ruhigen Nächten" (zusammen mit Nora Imlau). Es stellt dar, wie Eltern ihre kleinen Kinder (von 0 bis 6 Jahren) bei dem Dauerthema Schlaf unterstützen und begleiten können, ohne dass daraus Kampf und Krampf entstehen.
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