No-Nonsense!
Mein Impuls heute dreht sich um: No-Nonsense! Was ich darunter verstehe? Hört einfach rein.
Und ja, ich bin da etwas emotional in diesem Gespräch (deshalb das Stottern hier und da 😉) – denn das Thema rührt für mich an ein sooo wichtiges Thema:
Dass wir nämlich manchmal vergessen, dass kleine Kinder in der Autonomiephase nicht „einfach nur wirksam und autonom“ sein wollen.
Das stimmt nicht.
Nimm hier gerne diese Zusammenfassung als Erklärung (sie fasst die Aussagen meines Buches „Mit Herz und Klarheit“ zusammen, das ich Dir hier noch einmal empfehlen will):
„Die Autonomiephase wird manchmal missverstanden. Unsere Kinder wollen in dieser Phase nicht einfach ihr Ding machen, ihre Ziele erreichen und ihre Bedürfnisse und Wünsche durchsetzen. In Wirklichkeit stellen die Kinder die Welt nämlich auf den Kopf um ihr angehörig zu werden. Sie wollen mit all ihrer Impulsivität lernen, wie ein gutes Zusammenleben geht. Wie Ich, Du und Wir ein Ganzes ergeben.“
Weiterhin einen schönen Sommer wünscht
HRP
Rini
Das spricht mir, aus gegebenem Anlass, sofort aus der Seele. Wobei mir tatsächlich, so blöd es klingen mag und so einfach es vielleicht scheint, manchmal die Alternative fehlt, da ich schnell in das Muster “genervt” verfalle. Ein Grund vermutlich, das Buch doch zeitnah zu bestellen 😉 gibt es Tipps, wie man selbst im größten Gemotze die positive Grundstimmung verkörpern und ausstrahlen kann?
Viele Grüße,
Rini
Jale
ich kann das Buch nur sooo empfehlen, habe es auch schon 3x verschenkt 😉
Ja, ich könnte mir vorstellen, dass Ihr dort die Antworten findet, die Ihr sucht!
(und dafür ist es jetzt echt nicht teuer)
In dem obigen Beispiel würde man freundlich aber bestimmt sagen können: “Du bist enttöuscht, weil Du klingeln wolltest. Aber ich kann jetzt nicht nochmal runtergehen. Ich habe alles, alles hier hochgeschleppt und bin sonst den ganzen Abend müde und kaputt.” (Wutanfall abwarten, in der Nähe bleiben, freundlich wiederholen: “Ja, Du bist enttäuscht, weil Du klingeln wolltest. (Wutanfall weiter abwarten, ggf Einkäufe verräumen, in der Nöhe bleiben). “Hier, heb mal hoch, wiiiiie schwer ich geschleppt habe!” Oder auch “Du bist halt schon sooo groß und schwer, wow, da habe ich schwer dran geschleppt”. (beim nächsten Mal vielleicht mit dem Argument das Kind bitten, selbst zu laufen (“Du schaffst das. Und dann trinken wir beide oben was Kühles nach der Anstrengung”). Irgendwann kommt im Verlauf des Wutanfalls ein “tröste mich”, verbal oder nonverbal, Dann trösten und kuscheln und die Klingel ist vergessen, HRP-Sprech: es rastet wieder ein und es geht weiter, und vor allem, man als Erwachsener ist auch normal freundlich und nicht nachtragend. Aber, genau das ist die Krux: Das graduelle Umswitchen vom Babymodus (das Baby hat eben keine Verhandlungsmöglichkeit, Äußerung = Bedürfnis) zum Kleinkindmodus (es gibt Bedürfnisse und Wünsche, letztere sind verhandelbar) ist nicht trivial!
Monika K.
Super gut und wichtig, danke vielmals HRP!
Ein NEIN kann auch eine positive Option sein, eine Grenze anzeigen, die Halt gibt, die stark macht durch Orientierung in der Anpassung zum Gelingen des Zusammenlebens, wie eine Leitplanke, die wir als Erwachsene auch brauchen, um nicht in den Serpentinen von der Straße abzustürzen. Regeln in Ritualen einüben, die stark machen, ohne das eigene Ich über-zu-bewerten, die Sicherheit geben, für ein gesundes Selbstbewusstsein.