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Hauptsache glücklich?
Die Geschichte vom Hörnchen – und was wir daraus lernen können
Heute, wo bei uns der Sommer noch mal für ein paar Tage vorbeischaut, also zu den Hörnchen… Und damit sind wir übrigens schon fast wieder im regulären Rhythmus (also den direkten LeserInnenfragen – ab nächsten Dienstag beantworten wir dann wieder Anfragen wie gewohnt, juhu!).
Aber bei den „Hörnchen“ geht es ja auch irgendwie um einen „Fall“, wenn man so will.
Und da will ich unbedingt vorwegschicken, dass es in dieser Situation viele „richtige“ Antworten gibt. Und auch, dass es sich schlau kommentieren lässt, wenn man nicht in diesem Gefühlsstrudel drin ist, der da ja tobt.
Trotzdem kommt mir diese Geschichte öfters in den Sinn, weil sie so voller Spannung ist, und ein Teil davon vielleicht wirklich unnötig angespannt ist. Also: nehmt meinen Kommentar gerne als Anregung.
Ich will im Grunde nur das sagen: ich glaube, dieses Kind hätte vor allem jemanden gebraucht, der die Enttäuschung mit ihm gemeinsam aushält. Und dann nach ein bisschen Zeit mit ihm gemeinsam gestaunt hätte, dass das Leben trotzdem wieder okay ist.
Wir hetzen sonst von Anspannung zu Anspannung. Denn das Vertrackte ist wirklich, dass durch beständiges Ausweichen (Hauptsache mein Kind ist glücklich!) auch nicht wirklich Glück entsteht. (Was natürlich nicht heisst, dass wir nicht manchmal einfach ausweichen dürfen oder Abkürzungen nehmen – ich sag da ja auch: „pick your battles“ – ich rede hier sozusagen von einer Ausweich-Gewohnheitsstrategie 😉 )
Und da fand ich doch glatt heute eine sehr schöne Aussage in einem Buch, in das ich gerade hineinlese, und das mir bisher sehr gut gefällt, nämlich „Die Kinderdolmetscherin“:
„Für viele Eltern ist es sehr schwer zu verstehen, dass das Eingehen auf alle Wünsche des Kindes, mit großer Liebe und manchmal sogar Aufopferung, Unzufriedenheit zur Folge haben kann.“
So isses aber.
Herzlich grüßt
HRP
Monika K.
Selbstregulation, Selbstbeherrschung macht stark fürs Leben. Ich brauche nicht jeden Wunsch dem Kind erfüllen, und das schon gar nicht sofort. Wunsch im Unterschied zum Bedürfnis sehen, nämlich Schlaf, essen, trinken, Kleidung, Bewegung, spielen …
Carmen
Vielen Dank für den tollen Impuls!
Maja
Die Kunst besteht womöglich auch darin einen echten Wunsch von einer Quengelei (mir fällt kein gutes Wort ein) zu unterscheiden. Vor allem bei älteren Kindern/Jugendlichen/jungen Erwachsenen. Möchte das Kind den Roller, weil es gerade gesehen wurde und immer mal wieder im Park herum fährt oder möchte es das wirklich haben, um damit zu spielen und sich fortzubewegen. Möchte der junge Erwachsene ein Auto aus tiefstem Wunsch und spart auch darauf, bemüht sich, ist bereit arbeiten zu gehen. Oder möchte es einfach den einfachsten Weg gehen und quengeln, dass es ein Auto geschenkt bekommen möchte.
Bei Süßigkeiten sind es ja häufig einfach Quengeleien. Den wunsch nach Süßem kann errüllt werden, indem ein paar Gummibärchen und nicht die gesamte Packung gegeben werden. Oder ich mag es, die Gummibärchen zum Teilen mit anderen Kindern rauszuholen.
Süßigkeiten sind bei uns derzeit so ein Thema, wie auch Eis nach der Kita. Da müssen wir den Frust und das Weinen schmerzlich aushalten. Es ist aber auch schwer, warum man manchmal ein Eis bekommt und warum manchmal nicht oder was ein Zuviel bedeutet (Kind ist gerade 4 geworden). Aber wir Eltern sind ja da, um aufzupassen