Fragen rund um den Babyschlaf
Der Schlaf ist ein seltsames Ding. Er darf nur passieren, wenn wir uns sicher und geschützt fühlen. Ein Erbe aus der Menschheitsgeschichte: wer den Tod per Kralle vermeiden wollte, war gut beraten, dem Sandmännchen Bedingungen zu stellen. Wir Großen folgen diesem Rat bis heute, punktgenau. Wer kann schon schlafen, wenn die Dielen knarren?
Auch unsere Babys folgen diesem uralten Sicherheitsprogramm − auf ihre Art. Knarrende Diehlen sind für sie kein Problem. Schlafangst bekommen sie erst, wenn sie sich alleine fühlen. Und das ist klug. Kann so ein kleiner Mensch selbst für seine Sicherheit sorgen? Kann er dafür sorgen, dass er zugedeckt wird, wenn das Feuer ausgegangen ist? Die Stechmücke abtigern, die auf sein nach Milch duftendes Gesichtchen zusteuert?
Und so beginnt das Drama, das uns heute Schlaftherapien, Schlafambulanzen und Schlaftrainings beschert. Denn auch wenn sich die Zeiten geändert haben − die uralten Bedürfnisse und Ängste unserer Kleinen sind noch da. Und sie reiben sich mit so manchem, was wir Großen heute als gut, richtig und wichtig ansehen: kleine Kinder sollen, bitteschön, in ihrem eigenen Bettchen schlafen. Sie sollen selbst einschlafen. Sie sollen lernen, sich selbst zu trösten. Bei uns klingelt schließlich morgens der Wecker. Jedes Kind kann schlafen lernen, heißt die Devise!