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Autorität
Unsere „Praxisferien“ gehen noch bissle weiter. Aber wie versprochen melde ich mich jeden Dienstag mit einem kurzen Impuls.
Heute zum Thema AUTORITÄT.
Ein Begriff, der nicht das beste Karma hat.
Und den ich trotzdem immer wieder verwende.
Warum, das erkläre ich in diesem kurzen Clip.
Wer etwas tiefer einsteigen will, dem empfehle ich dieses schöne Gespräch mit Dr. Martina Stotz.
Wir reden darüber, wie Autorität und liebevolle Erziehung zusammenpassen (nochmal ein herzliches Danke, Martina!)
Und ganz richtig rein in die Grundlagen unseres Miteinanders kommst du mit meinem Buch “Mit Herz und Klarheit”, vielleicht hast du ja im Urlaub ein bisschen Ruhe dafür?
Alles Gute, bis zum nächsten Mal!
"Mit Herz und Klarheit – Wie Erziehung heute gelingt und was eine gute Kindheit ausmacht" ist soeben erschienen. Dieses Buch ist ein Wegweiser für eine erfüllende und gelingende bedürfnisorientierte Familienzeit.
5 Kommentare
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Ingrid Löbner
Lieber Herbert, wie gut, über das Wort Autorität nachzudenken!! Ich glaube übrigens nicht, dass es in früheren Zeiten nur mit Angst verbunden war; auch bei den Älteren gab es schon jene, die beides gut zusammen brachten: Autorität (Anerkennen, dass jemand was gut kann, mehr Erfahrung,, guten Weitblick hat, mehr Verantwortung… etc. …) und warmherzigen Umgang mit Mitmenschen, gerade auch gegenüber Kindern. Ich kenne (und kannte) da ein paar solche Älteren – und die gab es; es war nicht in jedem Fall immer nur Angst….Sondern auch da das Wissen, dass das Miteinander gut klappen muss; und da das früher oftmals sofort sehr existentiell war (jedenfalls bei allen, die als Handwerker und Bauern selbstständig waren), war es schnell, auch existentiell vermittelbar; es war oftmals schneller klarer, dass es jetzt schnell, ohne Zweifel, die Hände aller braucht… und es gab weniger Zeit für Diskussionen. Ich glaube, es hilft heute vielen Eltern und Kindern noch immer, wenn man etwas weniger diskutiert und zügiger sagt: „Alle müssen hier jetzt zuammen helfen, sonst schaffen wir es einfach nicht, was zu bewältigen ist.“ Oft, so meine Beobachtung, sind Eltern heute zu extrem zu langmütig bereit, alles abzunehmen, alles zu tragen und ihre Kinder wenig in Alltägliches einzubeziehen… Vielleicht ein Nachteil der Maschinen-Zeit? Statt alle Hände zu brauchen… erleichtert man sich mit noch einem weiteren Gerät in Haus, Hof und Garten? Dabei würde es oft der gemeinsamen Atmosphäre auch richtig echt und klasse helfen, gemeinsam dies und das an Arbeit anzupacken, weil es Kindern das Erlebnis ermöglicht, dass sie geschickt und tüchtig sind und man Vieles an Aufgaben mit mehr Freude besser gemeinsam als allein bewältigt. Ich kriege Klasse Rückmeldungen zur Veränderung des Familien-Alltags, wenn ich Eltern ermutige, ihre Autorität dahingehend ruhig mehr zu zeigen. Alle werden dabei stark und das soziale Gefühl zusammen was zu bewältigen, das wird es erst recht stark und deutlich besser. Neben dem früheren Einsatz von nur Ängsten gab es doch immer jene Mütter, Väter, Meister und Meisterinnen, die es konnten, mit Klarheit und Wärme das den Jüngeren sehr schnell und beherzt zu vermitteln – ich hab da auch Respekt vor vielen unserer Vorfahren…dies nur als kleine Ergänzung. Sonnige Grüße in euren Sommer, herzlich Ingrid Löbner
Juju
Die Eltern von heute nehmen ihren Kindern vielleicht gar nicht alles oder vieles ab, sondern lassen sie mitbestimmen. Früher hieß es: Das muss jetzt gemacht werden, also alle mit anpacken. Punkt. Heute heißt es: Das kann jetzt gemacht werden, magst du mitmachen? Und falls nicht, bleibt halt mal was liegen. Zeiten ändern sich. Und das ist gut so. Kinder werden endlich von vielen – aber noch lange nicht den meisten – Eltern als kompetent erfasst.
Monika K.
DANKE an HRP! Ja, “damit das MITEINANDER gelingt.” Ja, es soll jedem gut gehen. Das geht, wenn jeder über seinen eigenen Tellerrand hinaus schaut. Und das MITEINANDER gelingt, wenn wir ein paar Regeln einhalten, so wie sie im Straßenverkehr auch NOT-WENDIG sind. Man kann den Kindern vor lauter gut gemeinter “Eigenwirksamkeit” die Freiheit der Entscheidung überlassen. Kinder kennen aber die Konsequenzen oft nicht. Ein kleines Kind wollte sich im Winter nicht anziehen lassen. Da fuhr die Mutter auf dem Fahrrad mit dem nackten Kind durch die Kälte. Das ist ein krasses Beispiel – möge es nutzen. Oder man kann die Kinder konstruktiv in die Richtung führen, von der man weiß, dass sie gut für alle ist. Johannes Don Bosco sagt es kurz gefasst: “Den guten Kern im Jugendlichen freilegen, damit das Leben junger Menschen gelingt.” Das ist manchmal eine Gratwanderung. Rücksicht nehmen, warten können, Schwächeren helfen, kurz Sozialverhalten einüben, man kann es auch “Emotionale Intelligenz” nennen, die spätestens in der Schule gebraucht wird. Böses muss man böse nennen dürfen. Gut gemeint ist nicht immer gut. Wichtig ist, die Realität im Blick haben. Autorität sein heißt nicht autoritär. Und anti-autoritär hatten wir schon einmal, und müssen heute mit den manchmal schmerzlichen Konsequenzen leben.
Juju
Was wäre unsere Welt, wenn nicht die älteren Generationen über die Methoden und Ansichten der jüngeren Generationen mit dem Kopf schütteln würden? 😉
Jale
ich denke, es ist eine Gratwanderung. Naturlich soll man nicht aus reiner Bequemlichkeit sein erwachsenes “wir machen das jetzt so” durchziehen. Man darf ruhig sich selber fragen, bis zu welchem Punkt kann ich kreativ, flexibel sein und dem Wunsch meines Kindes ein bisschen entgegenkommen? Diese Kreativität ist eine Herausforderung und absolut abhängig von meiner eigenen Verfassung. Aber wenn ich gut aufgestellt bin, ist da ein gewisser Korridor. (Das Kind will keinesfalls das Fahrrad, das man eigentlich vor hatte, aber für laufen ist es zu spät? Dann vielleicht der Roller.. Das Kind will keinesfalls mehr einkaufen im Supermarkt? Dann sich selbst überlegen, geht es auch morgen? Geht es auch woanders? Kann das Kind problemlos kurz zur Nachbarin? Wenn all diese (für ein selber gut machbaren!) Kompromisse ausfallen, dann kann man das dem Kind auch so vermitteln “ja, ich sehe, Du hast gar keine Lust. Manchmal ist einkaufen mir auch lästig. Aber heute muss es sein, es geht nicht anders, sonst haben wir gar nichts mehr zu essen und auch kein Klopapier! Pfui bäh! (Grimasse). Aber weißt Du was, wir schaffen das jetzt zusammen. Und (verschwörerisch flüstern) darfst Dir auch unseren Nachtisch für heute abend aussuchen.” wenn man wirklich gut beieinander ist, kann man es dann noch ein Suchspiel oder eine Geschichte beim Einkaufen einbauen) Man sollte sich aber selbst sehr gut einschätzen können um zu bemerken, wie weit kann ich gehen, wie groß ist mein Spielraum bei der Sache und ab wann zahle ich als Eltern bei dem Kompromiss deutlich drauf und werde auf lange Sicht dadurch, dass ich selbst vor die Hunde gehe, ein schlechteres Eltern. Ja wir als Eltern haben die Verantwortung für ein Gelingen des gemeinsamen Alltags und man muss auch sich selbst “gut gießen” Sehr treffend gesagt!!
Btw: (ich glaube nicht, dass mit alter und neuer Autorität alle Betreffenden der jeweiligen Generation gemeint waren (in jeder Generation gibt es beides), sondern eher die gesellschaftlichen Wertvorstellungen, wie Autorität offiziell zu sein hatte.)