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Kommentar7. Dezember 2023

Fieber – senken oder nicht?

Jetzt läuft sie bald richtig an: die Infekt-Saison. Kein Medikament wird dann bei Kindern (und auch Erwachsenen) häufiger eingenommen als die Wirkstoffe zur Fiebersenkung. Da ist nur ein Haken: Fieber unterstützt die Immunabwehr, Fieber kann also auch ein möglicher Helfer für die Gesundung sein. Wann sollen Eltern also zu den Zäpfchen und Säften greifen und wann nicht?

Dass Eltern bei einem fiebernden Kind gerne zum Fiebermittel greifen, ist verständlich. Denn anders als so manch andere Arznei, wie etwa die Hustenmittel, wirken die Fiebersäfte, -zäpfchen oder tabletten sehr gut. Oft wird aus einem jämmerlich leidenden Kind ein Kind, das wieder einigermaßen fit erscheint. Kein Wunder dreht sich die Diskussion unter Eltern eher um die Frage: welches Fiebermittel ist besser (Paracetamol oder Ibuprofen, oder gar beide zusammen?) als um die Frage: Soll Fieber überhaupt medikamentös gesenkt werden? Allenfalls werden noch die Gradzahlen verhandelt, ab denen das Fiebermittel zum Einsatz kommt: 38 Grad? 38,5 Grad? 39 Grad?

Die Erfahrungen des Prof. Julius Wagner-Jauregg

Die Fieberforschung begann mit einer zufälligen Beobachtung – die  dann in einem Nobelpreis endete. Ihr Kern: Fieber kann ein Freund sein, und was für einer!

Syphilis, eine von dem Bakterium Treponema pallidum ausgelöste Erkrankung, war bis weit in das 20. Jahrhundert hinein eine Geißel der Menschheit. Insbesondere ihr letztes Stadium, die Neurosyphilis,  brachte Menschen in der Blüte ihres Lebens um ihre Gesundheit, ja um ihren Verstand (Robert Schumanns frühe Umnachtung etwa war darauf zurückzuführen, dass sein Gehirn von Syphilis befallen war). Eine Therapie gab es nicht, Antibiotika wurden ja erst Mitte des 20. Jahrhunderts entdeckt.

In den 1880er Jahren machte der österreichische Psychiater Julius Wagner-Jauregg allerdings eine Beobachtung an Syphilis-Patienten mit Lähmungserscheinungen. Nämlich, dass es diesen Patienten nach Fieberanfällen besser ging. Diese Erfahrung machte er zur Grundlage seiner wissenschaftlichen Arbeit. In den 1920er Jahren begann er, Patienten mit Gehirn-Syphilis zu behandeln, indem er sie künstlich mit Malaria infizierte um so hohes Fieber auszulösen. Anschliessend heilte er die Malaria mit Chinin.

Für seinen Nachweis, dass sich hierdurch fortschreitende Lähmungserscheinungen erfolgreich behandeln liessen,  bekam er im Jahr 1927 den Nobelpreis. Die Therapie wurde erst in den 1950er von dem jetzt verfügbaren Penicillin verdrängt.

Fieber als Teil der Therapie?

Kann also Fieber Erreger bekämpfen? Schauen wir anderen Wissenschaftlern bei der Arbeit zu.

  • Infiziert man in Experimenten bestimmte Wüsten-Eidechsen mit Bakterien, so suchen diese von sich aus sonnige Plätze auf. Und das, obwohl hier mehr Fressfeinde unterwegs sind! Auf diese Weise erhöhen sie ihre Körpertemperatur um etwa 2 Grad Celsius. Hindert man sie daran, so überleben statt 75% nur 25% der Tiere. Ähnliche Einbußen im Überleben sind zu beklagen, wenn die Tiere sich zwar frei bewegen dürfen, ihre Körpertemperatur aber medikamentös gesenkt wird.

Offensichtlich haben wir es beim Fieber also mit einem uralten Mechanismus zu tun, der sich in der Evolution über 600 Millionen Jahre bewährt hat. Dass dies sowohl für Kaltblüter als auch für Warmblüter wie den Menschen gilt, zeigen weitere Experimente:

  • Infiziert man Hasen mit Rinderpest-Viren, so versterben 16% der Tiere. Unterdrückt man bei ihnen jedoch das im Rahmen dieser Infektion entstehende Fieber, indem man den Hasen Acetylsalicylsäure (=Aspirin) gibt – so sterben 70% der Tiere, mehr als vier mal so viele.

Auch beim Menschen zeigen Studien eindeutig, dass die Erhöhung der Körpertemperatur bei vielen Infektionen zu einer kürzeren Krankheitsdauer führt – und hier sind wir auch gleich mitten in den jährlichen Grippewellen, die durch die Schulen und Kitas laufen:

  • In einer Studie wurden zwei Gruppen von Patienten jeweils künstlich mit dem Grippeerreger Influenza A infiziert (im Rahmen von Studien zur Untersuchung der Wirksamkeit von Impfstoffen werden solche Experimente gerne gemacht). Die eine Gruppe erhielt nun Ibuprofen zur Unterdrückung des Fieber, die andere Gruppe musste ohne Fiebersenkung durchhalten. Das Ergebnis: in der Ibuprofen-Gruppe dauerten die Symptome im Durchschnitt  8,8 Tage. In der Gruppe ohne Fiebersenkung: im Durchschnitt 5,3 Tage. Also 3,5 Tage weniger. Mehr noch: In der Auswertung liess sich sogar zeigen, dass die Dauer der Erkrankung mit der Anzahl der gegebenen Ibuprofen-Dosen zusammenhing.
  • Andere Wissenschaftler gehen sogar so weit, dass sie Berechnungen anstellen, für wie viele Todesfälle  die routinemäßige Einnahme von fiebersenkenden Mitteln bei einer Influenza-Epidemie verantwortlich sein könnte. Grundlage ihrer Berechnung ist die Annahme, dass es bei einer längeren Krankheitsdauer auch zu einer längeren Übertragung von Viren kommt und dass Patienten wegen der Fiebersenkung möglicherweise eher in Kontakt mit anderen Menschen treten (Fieber führt ja in der Regel zu “sickness behavior”, also zum Rückzug ins Bett). Ihr Ergebnis: Durch den großflächigen Einsatz fiebersenkender Medikamente wie er etwa in den USA üblich ist, ist bei einer typischen Grippewelle bei vorsichtigen Schätzungen mit einer Erhöhung der Sterblichkeit um 5% zu rechnen. Das wären für Nordamerika für eine Grippesaison immerhin 700 Tote.
  • In einem anderen Experiment wurden 60 gesunde Freiwillige mit Rhinoviren infiziert (diese Virengruppe löst Erkältungskrankheiten aus, sie stellen den Hauptanteil der derzeit Erkältungsauslöser). Die einen bekamen ein Mittel zur Fiebersenkung und Schmerzbekämpfung (Ibuprofen, Aspirin oder Paracetamol), die anderen ein (wirkungloses) Plazebo. Trotz medikamentöser Therapie hatten die Probanden in der ersten Gruppe mehr Beschwerden als die nicht behandelte Kontrollgruppe. Auch zeigte eine Untersuchung der Immunantwort, dass diese unter Fiebersenkung schwächer ausfiel.
  • Wie wichtig Fieber für eine ausreichende Immunantwort ist, zeigen auch zwei Studien an Kindern, nach denen manche Impfungen schlechter „angehen“, wenn Kinder nach der Impfung routinemäßig fiebersenkende Mittel bekommen (eine bis heute viel geübte Praxis). In beiden Studien kam es dabei nicht auf die eingenommene Substanz an (also ob etwa Ibuprofen oder Paracetamol gegeben wurde), sondern allein auf die Tatsache der Fiebersenkung.
  • Ebenfalls an Kindern ließ sich in einer randomisierten Doppelblindstudie zeigen, dass Windpockenbläschen in einer mit einem fiebersenkenden Mittel (in diesem Falle Paracetamol) behandelten Patientengruppe langsamer abheilten als in der nicht behandelten Gruppe.

Dass die das Immunsystem unterstützende Wirkung von Fieber auch für schwer wiegende Verläufe von Infektionen gilt, zeigen inzwischen sogar Studien auf Intensivstationen. In einer Studie wurden per Zufallslos zwei Gruppen von Patienten gebildet. Die Patienten der einen Gruppe bekamen die übliche aggressive Fiebersenkung, die andere bekam eine genau festgelegte, zurückhaltende Form der Fiebersenkung. In der ersten Gruppe waren 7 Todesfälle zu beklagen, in der zweiten nur einer.

Wie ist das möglich?

Inzwischen ist auch in weiten Teilen bekannt, auf welche Weise Fieber für ein besseres Ergebnis sorgen kann:

  • Zum einen löst die erhöhte Körpertemperatur das typische “Krankheitsverhalten” (sickness behaviour) aus: Der und die Betroffene wird durch das Fieber müde, appetitlos, das Schmerzempfinden wird gesteigert, der Schlafdrang nimmt zu. Deshalb zieht sich der Patient zurück, schont seine körperlichen Kräfte, isst weniger und spart so insgesamt Energie. Auch schützt das Fieber davor, den Körper zu überlasten oder sich Gefahren auszusetzen. Dieses “sickness behavior” ist im Tierreich bis hinunter zu den Kaltblütern zu beobachten, es dürfte eine alte evolutionäre Voreinstellung sein. Wie wichtig dieser Schutzmechanismus ist, können inzwischen Forscher zeigen, die sich für das in Teilen noch immer rätselhafte Chronic Fatigue Syndrome (ME/CFS) interessieren. Analysieren sie nämlich die Fälle der an ME/CFS Erkrankten, so treffen sie sehr häufig auf den immer gleichen Auslöser: eine Infektionskrankheit, bei der die Betroffenen sich trotz Fieber zu Spitzenleistungen getrieben haben.
  • Zum zweiten wirkt das Fieber auch direkt auf die Erreger. Manche Erreger können sich bei höheren Temperaturen schlechter vermehren, andere verlieren ihre Angriffslust (Virulenz). Polioviren etwa vermehren sich in Zellkulturen bei 40–41°C mehr als 200 mal langsamer als bei Normaltemperatur. Gleichzeitig werden sie anfälliger gegenüber der Zerstörung durch Immunstoffe. Wieder andere Erreger stellen ihre Vermehrung bei hohem Fieber sogar komplett ein.
  • Zum dritten wirkt Fieber direkt oder indirekt auf das Immunsystem, und zwar auf verschiedenen Pfaden. Bei höheren Temperaturen wandern zum Beispiel deutlich mehr Lymphozyten zu den infizierten Geweben, auch andere Abwehrzellen wie etwa neutrophile Granulozyten oder zytotoxische T-Zellen werden leistungsfähiger und die Bildung von Antikörpern dadurch begünstigt.

Fieber: eine wichtige Ressource zur Infektbekämpfung

Die Zusammenfassung dieser Befunde und Experimente kann nur lauten: Fieber ist eine wichtige Ressource für die Bekämpfung von Erregern! Im Falle von durch Viren bedingten Infekten, gegen die ja nur selten spezifische Medikamente zur Verfügung stehen, ist es oft sogar die einzige Ressource. Fieber ist also nicht einfach eine Laune der Natur, sondern bietet einen Gesundungs- und Überlebensvorteil. Hier eine Zusammenfassung aus unserem Eltern-Ratgeber „Gesundheit für Kinder“, 12. Auflage 2022:

(Zum Vergrößern auf das Bild klicken)

Der oft sowohl bei Eltern, teils aber auch bei ÄrztInnen zu beobachtende reflektorische Griff zum Fiebersaft (oder zum Rezeptblock) ist deshalb tatsächlich zu hinterfragen.

 

Aber ist Fieber nicht gefährlich?

Ja, ich muss es noch einmal sagen: Fieber hat keinen guten Ruf. Man denke an das fiebernde Kind im „Erlkönig“ – und wie endet der? Genau: „in seinen Armen, das Kind – war tot“. Kein Wunder steht die „Fieberkurve“ oft im Zentrum der klassischen Medizin: bei der Visite liest die Ärztin am Fieberverlauf ab, wie es dem Patienten wohl geht.

Nur, da haben sich ein paar Fehlinterpretationen und auch Mythen eingeschlichen. Die erste ist offensichtlich: Ja, wenn das Fieber runtergeht, dann kann das ein Zeichen für die Gesundung der Patientin sein. Nur: das heisst nicht, dass ein Mensch dadurch gesund wird, dass sein Fieber medikamentös gesenkt wird. Ein Feuer bleibt ja auch ein Feuer, auch wenn man den Feuermelder ausstellt. Und der Immunprozess, der das Fieber auslöst und unterhält, bleibt ebenfalls der gleiche – der Medikamentengabe zum Trotz. Kurz: das fiebersenkende Mittel hat keine Heilwirkung. Im Gegenteil – und das ist hier ja der Punkt – manchmal kann das Medikament sogar die Heilkraft des Körpers schwächen. Aus kurzfristigen Vorteilen (“guckmal, die kleine Lisa spielt wieder Lego”) können vielleicht also auch längerfristige Nachteile werden.

Ein zweiter Mythos geht so: Fieber MUSS ab einem bestimmten Wert gesenkt werden, weil sonst der Körper Schaden nimmt! Und da kursieren dann ganz grausliche Begründungen: Da würden dann Zellen “verkocht”. Oder „Eiweiss fällt aus“ – also wie beim Hühnerei, wenn es über eine bestimmte Temperatur erhitzt wird. Und wie bei allen Mythen ist da ein Körnchen Wahrheit dabei. Denn tatsächlich kann der Körper durch Fieber – beziehungsweise damit verbundene Probleme – in Schwierigkeiten geraten. Ist die Flüssigkeits- und Salzzufuhr nicht gesichert, trocknet der Körper leichter aus. Ist der Kreislauf schwach, kann es zu Kreislaufproblemen kommen. Auch das Gehirn kann manchmal durcheinanderkommen und ein Fieberdelir, also Bewusstseinstrübungen und -veränderungen entstehen (siehe Erlkönig: das Kind fantasiert und sieht Fabelwesen). Oder – bei entsprechend veranlagten Kindern zwischen 6 Monaten und 5 Jahren – können auch Fieberkrämpfe ausgelöst werden. Diese sind zwar bei höherem Fieber (ab 39 Grad) häufiger, können aber auch bei geringem Fieber (ab 38 Grad) ausgelöst werden. Da die Geschwindigkeit des Fieberanstiegs hier entscheidend ist, und die Fieberkrämpfe meist schon am Anfang einer fieberaften Erkrankung auftreten, können sie durch fiebersenende Maßnahmen nur eingeschränkt verhindert werden.

Und wie ist das mit dem „Verkochen“? Dass die Körpertemperatur also so weit steigt, dass ein Mensch dadurch zusammenbricht oder gar stirbt  – das gibt es tatsächlich. Allerdings handelt es sich dabei nicht um ein reguläres, also entzündungsbedingtes Fieber, sondern um eine so genannte maligne Hyperthermie – meist ausgelöst durch eine Kombination bestimmter Narkosemittel, die bei genetisch entsprechend veranlagten Menschen zu einer Stoffwechselentgleisung führen können. Und ja, da geht es dann so ab mit der Körpertemperatur, dass nur drastische Mittel helfen (z.B. kaltes Wasser, kalte Infusionen).

Beim regulären Fieber aber gilt die Formel „je höher das Fieber, desto schlimmer die Krankheit“ nicht unbedingt. Manch schwere Infektion verläuft mit nur geringem Fieber, und umgekehrt. Deshalb sind auch bestimmte Obergrenzen, ab denen dann Fiebersaft zu geben sei, im Grunde eine ziemliche Willkür („also mein Kinderarzt sagt immer: KANN ab 38,5 Grad, MUSS ab 39 Grad“ – oder eben auch ein halbes oder ganzes Grad darüber…). Fakt ist nämlich: in den allermeisten Fällen kommt ein krankes Kind mit dem Fieber auch so ganz gut klar – oder profitiert sogar davon, dass es eben KEINEN Fiebersaft bekommt.

Und die Wadenwickel?

Gilt  das zur Fiebersenkung Gesagte auch für die thermische Fiebersenkung durch Wadenwickel und Co im Rahmen der Selbsthilfe zuhause? Dazu kann ich nur Vermutungen anstellen. Wickel spielen vom Wirkprinzip her in einer  anderen Liga. Erstens ist die fiebersenkende Wirkung sehr begrenzt – mehr als eine Absenkung der Körperkerntemperatur um 0,5 Grad Celsius ist dabei kaum zu erwarten. Zweitens: Die rein thermische Ansenkung bedeutet einen weitaus kleinen Eingriff in das Immunsystem als die medikamentöse Absenkung, die gleichzeitig ja auch tief greifend in die Signalwege des Immunsystems eingreift (eine Übersicht dazu hier ). Ich denke, wenn es dem Kind Erleichterung bringt, ist gegen eine thermische Fiebersenkung nichts einzuwenden.

Medikamentöse Fiebersenkung: manchmal trotzdem sinnvoll

Heisst das, dass Fiebersenkung immer schlecht ist? Und es nicht auch Bedingungen geben kann, in denen die Senkung der Körpertemperatur angezeigt sein kann?

Natürlich nicht, ich habe mögliche Komplikationen des Fiebers ja angesprochen, und ja, die gilt es dann zu behandeln. In manchen Fällen kann die medikamentöse Fiebersenkung sehr hilfreich sein.

  • Etwa bei kleinen Kindern mit einer Neigung zu Fieberkrämpfen. Wobei auch hier das Kleingedruckte wichtig ist. So hat die fiebersenkende Prophylaxe nicht in allen Studien überzeugt (jedoch sprechen zumindest mit dem Medikament Paracetamol gemachte Studien dafür). Dagegen scheint die prophylaktische Gabe nach Impfungen keinen Einfluss auf die Fieberkrampfhäufigkeit  zu haben.
  • Oder bei Patienten mit bestimmten Vorerkrankungen, insbesondere solchen, bei denen der durch den Fieberanstieg erforderliche zusätzliche Sauerstoff- und Durchblutungsbedarf kritisch wäre (etwa bei Herz- und Lungenerkrankungen).
  • Auch in der Intensivmedizin kann die Regulierung der Körpertemperatur wichtig sein (wobei hier interessanterweise gerade beim septischen Schock die äußere Kühlung zu einem besseren Ergebnis führt).
  • Auch kann die Fiebersenkung bei Kindern hilfreich sein, wenn sie – etwa bei einer Durchfallserkrankung – nicht genügend trinken. Ähnliches gilt, wenn ein Kind so starkes Fieber hat, dass es delirant wird – hier kann die Fiebersenkung auch helfen, den Krankheitsprozess besser einzuschätzen.

Und auch das stimmt: Natürlich fällt es unglaublich schwer, einem vor sich hinleidenden Kind mit Fieber nicht mit einem Saft oder Zäpfchen helfen zu wollen. Umso wichtiger, dass Eltern auch die andere Seite des Fiebers kennen. Nämlich: diese lästige Reaktion wurde als Freund der Kinder entwickelt.

Und sie ist es in den meisten Fällen bis heute.


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11 Kommentare

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  • Inga

    Danke für den Artikel und die Bestärkung für uns als Eltern. Dennoch habe ich noch eine Frage zu den Medikamenten. Welche Schmerzmittel gibt es denn für Kinder, die nicht fiebersenkend wirken? Ich habe in einem Podcast des “Gewünschtesten Wunschkinds” die Empfehlung gehört, dass man fiebern lassen soll, aber Schmerzen immer nehmen darf. Würden Sie das auch unterschreiben? Die Kinderärzt*innen unserer Praxis haben mich diesbezüglich bisher im Regen stehen lassen.

    • Anna Giovanella

      Da hänge ich mich mal dran, wir senken in der Regel bei unseren dreien nicht das Fieber geben aber durchaus z.B. bei Ohrenschmerzen oder Kopfschmerzen dann halt was gegen die Schmerzen (vor allem wenn die Kids deswegen nicht schlafen können), was ja in der Regel dann auch gleichzeitig fiebersenkend wirkt 🤔.

      • Karin

        Was verwendet ihr denn, das schmerzlindernd, aber nicht fiebersenkend ist? Paracetamol findet sich zwar als “nicht fiebersenkend” im Internet, aber das ist ja schlicht verkehrt. Und Homöopathie halte ich persönlich für ein Placebo.

    • Anna Giovanella

      Wir haben da auch noch keine Lösung, das meine ich ja, wenn wir was gegen die Schmerzen geben wollen, dann senken wir halt auch im Zweifelsfall das Fieber. 🤷

  • Katja

    Danke für den Artikel!
    Meine Frage: bei meinem Kind kommt es häufig vor, dass es bei Fieber nachts nicht zur Ruhe kommt und nicht schlafen kann. Ich gebe dann Ibuprofen, weil ich denke schlafen ist wichtig zur Gesundung. Gibt es hier Alternativen?

    • Sanni

      Oh ja das würde ich auch gerne wissen, so ist es bei unserem Kind auch.

  • Anja

    Ich würde nach dem tollen Artikel auch gerne wissen, wie man dann mit Schmerzen umgeht. Fiebern lassen finde ich nämlich auch gut…
    VG Anja

  • Madlen

    Herzlichen Dank für den wichtigen Artikel. Wir lassen unsere Kinder auch gern fiebern.

    Die Frage mit den Schmerzen interessiert mich auch. 🙂 Noch stille ich zwar meine beiden Kinder, und das hilft wunderbar, aber irgendwann hört diese Zeit ja auf.

    • Lisa

      Ich hatte die gleiche Frage an meinen Kinderarzt gestellt, da ich auch diese Podcast Folge vom gewünschtesten Wunschkind gehört habe zum Thema “Fieber senken nie, Schmerzen stillen immer” und dieser meinte, dass es für die ganz Kleinen keine reinen Schmerzmittel ohne fiebersenkende Wirkung gibt. Er empfiehlt dann Mittel wie Nureflex auf Ibuprofen Basis, die entzündungshemmend sind.

  • Petra K.

    Was ist mit einem älteren Kind (7-8) mit Fieberkrampf-Neigung? Auf Epilepsie wurde untersucht, alles negativ. Ich weiß ja nicht, wann er die Neigung zum Fieberkrampf ablegt, (die er laut Richtlinien ja bereits abgelegt haben sollte…)? Was mach ich mit ihm? Kranken haus sagt ab 38 Grad Fieber senken. Aber wie lange? Also bis zu welchem Alter?

  • HV

    Guten Tag!
    Ich habe auch eine Frage:
    Ich lasse die Kinder normalerweise auch fiebern. Kürzlich hatte unser Sohn (5,5 Jahre) innerhalb von kurzer Zeit ohne sonstige Symptome 40,5 °C und schlief dann erstmal. Nach dem Aufwachen schwitze er und das Fieber sank auf 39,5 °C. Jetzt fantasierte er jedoch. Verängstigt davon war er nicht, ich aber… Er sah Menschen, hörte Geräusche und sprach davon neue Freunde gefunden zu haben. Ich habe ihm dann doch Ibuprofen gegeben. Er schlief dann die ganze Nacht und wachte am nächsten Morgen gesund auf und entwickelte auch keine anderen Symptome.
    Nun meine Frage: Sind Fieberfantasien ein Grund doch Fieber zu senken? Wie verhalte ich mich da am besten?
    Vielen Dank!

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