Neulingsrabatt:
Mit dem Gutscheincode MHK2024 sparst Du die Versandkosten beim Kauf von "Mit Herz und Klarheit"!
Zum Shop
Kommentar24. Februar 2023

Neues zum Plötzlichen Kindstod (2023)

Neue Fall-Kontroll-Studien zum Plötzlichen Kindstod gibt es nur alle paar Jahre – das hat damit zu tun, dass die Studien aufwändig sind und die dazu notwendigen Daten nicht einheitlich gesammelt werden. Jetzt liegt eine neue Studie aus den USA vor, und sie bestätigt Grundlegendes. Sie wirft gleichzeitig aber auch neue Fragen auf.

Der Plötzliche Kindstod bleibt ein Rätsel. Warum sollte ein Säugling plötzlich und unerwartet im Schlaf versterben? Ohne dass im Nachhinein ein Grund dafür ersichtlich ist?

Der Plözliche Kindstod bleibt auch ein Missverständnis. Denn natürlich haben alle Eltern Angst, dass es ausgerechnet ihr Kind treffen könnte – dabei ist auch dieses katastrophale Ereignis inzwischen so weit beschrieben, dass sich eindeutig feststellen lässt: Der Plötzliche Kindstod trifft fast immer eine bestimmte Gruppe von Babys mit besonderen Risiken.

Die neue Studie “Risk Factors for Suffocation and Unexplained Causes of Infant Deaths” bestätigt dies. In der Studie wurden drei Kategorien von Säuglungen verglichen:

  • 448 zufällig ausgewählte gesunde, lebende Säuglinge
  • 112 Fälle, die aufgrund der Todesumstände als Erstickungstodesfälle gewertet wurden sowie
  • 300 Todesfälle, die aufgrund der Todesumstände und einer normalen Autopsie als unexplained infant death klassifiziert wurden. Letztere Kategorie deckt sich in weiten Teilen mit der Klassifikation des sudden infant death syndrome (SIDS) (auf die Feinheiten gehe ich hier nicht ein).

Die Studie bestätigt, was schon vorher vermutet worden war: Dass nämlich Erstickungstodesfälle und der Plötzliche Kindstod in etwa durch die gleichen Risikofaktoren erklärbar ist. Mit ein paar wenigen Ausnahmen – so stellt das Schlafen auf einer ungünstigen Schlafoberfläche (also etwa auf einer Couch oder Sofa) zwar einen Risikofaktor für Erstickungstode dar, nicht aber für den Plötzlichen Kindstod.

Erwähnt seien auch noch die Limitierungen der Studie. Zum einen handelt es sich um eine Auswahl von 2 bis 9 Monate alten Säuglingen, es fehlen also die Todesfälle im ersten und zweiten Lebensmonat, wobei insbesondere das Fehlen von Daten für den 2. Monat zu Buche schlägt (im ersten Monat ist sowohl der Plötzliche Kindstod als auch die Erstickungstodesfälle sehr selten – ich gehe am Schluss noch auf diesen auffällige Befund ein; auch zwischen 9 und 12 Monaten kommt der Plötzliche Kindstod kaum vor, der Häufigkeitsgipfel von SIDS liegt ja zwischen 2 und 5 Monaten, und er ist steil).

Schauen wir uns die Ergebnisse trotzdem genauer an.

Hier fällt vor allem die Gewichtung der Risikofaktoren auf.

  • Starke Risikofaktoren (mit einer Risikoerhöhung über das 4-fache hinaus) waren: der Gebrauch von weichem Bettzeug (soft bedding use), der Bezug von staatlicher Unterstützung (als Marker für soziale Randlage), Rauchen in der Schwangerschaft, starke Frühgeburtlichkeit, Zwillingsgeburt.
  • Der stärkste Einflussfaktor war das Schlafen des Säuglings in einem eigenen Zimmer. Er schlug mit einem fast 8-fach erhöhten Risiko für Plötzlichen Kindstod und einem fast 19-fach erhöhten Risiko für Erstickungstod zu Buche!
  • Dagegen war das „surface sharing with a person or an animal“ mit einem 2,1 bzw 2,5-fachen Risiko verbunden, wie in anderen Studien auch. Hier muss allerdings dazu gesagt werden, dass hier alle Konstellationen von „Elternbett“ in einem Topf betrachtet wurden, also auch ungünstige Konstellationen wie etwa Schlafen mit einem „non-caregiver“ oder mit einer alkoholisierten Person oder auch Schlafen in ungeeigenten „Betten“ wie etwa Sofa und so weiter – das typische Problem also, an dem leider viele „Experten“ scheitern, wenn sie aus solchen Daten dann *generelle* Empfehlungen zum Elternbett abgeben wollen (dazu gleich mehr).
  • Die Lagerung in einer ungünstigen Schlafposition (nicht auf dem Rücken, also in Bauch- oder Seitenlage) war mit einem eher moderaten Risiko verbunden (1,6 bzw. 1,9-fach).

Wirklich überraschend war die überraschend starke Schutzwirkung des Stillens. In den meisten SIDS-Studien läuft dieser Einfluss in etwa auf eine Halbierung des Risikos hinaus (relatives Risiko von 0,5). In dieser Studie lag das relative Risiko sowohl für den Plötzlichen Kindstod als auch für die Erstickungstodesfälle bei 0,2. Dies entspräche, anders ausgedrückt, einem um das 5-fache verminderten Risiko!

Interessante Befunde, und neue Fragen

Damit liegen auch in dieser Studie ein paar auffällige Befunde vor, auf die ich kurz eingehen will.

Erstens. Die Studie bestätigt Altbekanntes: Säuglinge brauchen normale Schlafstätten, also solche, wo sie nicht mit zu schwerem Bettzeug wie Federbetten beladen werden, in denen sie nicht einsinken und in denen sie in einen Graben rollen (wie etwa Sofa). Das sind heute inzwischen praktisch überall Selbstverständlichkeiten.

Zweitens. Wieder zeigt sich das Rauchen in der Schwangerschaft als sehr starker Risikofaktor (12-fache Erhöhung für Erstickungstodesfälle, über 4-fache Erhöhung für SIDS). Dies dürfte damit zu tun haben, dass Toxine im Zigarettenrauch beim Fetus die Steuerung des autonomen Nervensystems im Hirnstamm dauerhaft verändern. Zudem werden Babys von rauchenden Müttern oft zu früh geboren und haben dann ein zusätzliches Risiko (tatsächlich zeigt sich, dass ein guter Teil des SIDS-Risikos bei Frühgeborenen in Wirklichkeit dem mütterlichen Rauchen zuzuschreiben ist). Die wenigen Studien, die dies untersucht haben, legen im Übrigen nahe, dass das Rauchen in der Schwangerschaft um ein Vielfaches stärker als SIDS-Risiko zu Buche schlägt als das aktuelle Rauchen (also wenn erst nach der Schwangerschaft [wieder] mit dem Rauchen begonnen wurde). Zudem können die Auswirkungen des aktuellen Rauchens auf den Säugling durch vernünftiges Verhalten effektiv reduziert werden (das gilt auch für das väterliche Rauchen).

Drittens. Wieder zeigt sich, dass das Schlafen im „Elternbett“ dann das Risiko erhöhen kann, wenn es unter ungünstigen Bedingungen stattfindet (ich bin darauf in diesem Beitrag eingegangen). Aus anderen Studien ist bekannt, dass das geteilte Elternbett ansonsten kein erhöhtes Risiko darstellt. (Bei einem normalen Elternbett handelt es sich tatsächlich um ein Bett mit einer festen Unterlage und nicht etwa um ein Sofa, und in diesem Bett liegen tatsächlich die Eltern und keine „non-caregivers“ wie etwa Babysitter, Fremde, Geschwister oder Haustiere. Damit das Baby sicher schläft sind die Eltern zudem nicht durch Alkohol oder Schlafmittel oder Drogen beeinträchtigt, und die Mutter ist keine Raucherin).

Es wird allmählich schon wirklich peinlich, dass sich Kinderärzte im Jahr 2023 in ihrer pauschalen Ablehnung des Elternbetts noch immer auf Studien beziehen, die sich nicht die geringste Mühe geben, das normale Elternbett von gefährlichen Schlafstätten zu unterscheiden. Die Wissenschaftlerin Linda Smith hat es in der Fachzeitschrift Pediatrics einmal so kommentiert:

Der Bettpartner [in diesen Studien] kann Mensch oder Tier sein, betrunken oder nüchtern sein, Raucher oder nicht, Erwachsener oder Kind, fürsorgliche Mutter oder unaufmerksame Fremdperson. Ein Baby, das mit einem betrunkenen Onkel schläft, ist anders als ein Säugling, der neben seiner nüchternen, stillenden Mutter liegt. Und dieses „Bett“ umfasst [in diesen Studien] Betten für Erwachsene, Wasserbetten, Matratzen für Erwachsene, Etagenbetten, Kinderbetten, Schlafsofa und Luftmatratze.“

Hinzufügen muss man noch: Diese Studien machen auch keinen Unterschied, ob Kinder routinemäßig im Elternbett schlafen, also als Teil des normalen Miteinanders – oder ob sie dort nur ausnahmsweise landen. Allein schon, wenn man diese letztere Kategorie (in der sich offenbar auch besondere Risiken widerspiegeln) aus dem „Elternbett-Topf“ herausnimmt, kommt dem Elternbett kein erhöhtes Risiko mehr zu.

Ich kann zu meinen KollegInnen hier inzwischen nur noch sagen: Avanti dilletanti! Bildet Euch fort anstatt Eltern zu verunsichern!

Viertens. Als überraschend starker Risikofaktor zeigt sich das Schlafen des Säuglings in einem eigenen Zimmer, und zwar sowohl für SIDS als auch, noch stärker, für Erstickungstodesfälle. Das Schlafen im eigenen Zimmer ist auch in anderen Studien als Risikofaktor ausgewiesen, allerdings überrascht in dieser Studie die Stärke des Einflusses (so viel zu der manchmal in der Diskussion um das Elternbett mitschwingenden Annahme, der sicherste Schlafplatz für ein Baby sei möglichst weit weg von seinen „gefährlichen“ Eltern). Es könnte sein, dass sich in dieser Studie aus den USA auch der Einfluss ungünstiger sozioökonomischer Lebensumstände wiederspiegelt, wo vielleicht ein in einem anderen Zimmer stehendes Sofa für den Säugling benutzt wird.

Fünftens. Auch in dieser Studie zeigt sich der starke Einfluss ungünstiger sozialer Lebensumstände auf das Kindstod-Risiko. Tatsächlich treten die meisten Fälle von SIDS in sozial gestressten Milieus auf.

Sechtens und als vorläufige Zusammenfassung bestätigt auch diese Studie das, was die anderen Studien zeigen: SIDS und Erstickungstodesfälle betreffen eine immer gleiche bzw. ähnliche Gruppe von Säuglingen mit einem inzwischen gut definierten Risikoprofil aus

  • Entwicklungshandicaps (Rauchen in der Schwangerschaft, starke Frühgeburtlichkeit, hypotrophes, also untergewichtiges Neugeborenes),
  • ungünstigen äußeren Bedingungen (Alkoholkonsum, Drogenkonsum, ungeeigneter Schlafplatz, wie z.B. Sofa oder Benutzung schwerer Deckmaterialien wie etwa Federbetten), Bauchlage (wobei hier das Risiko vor allem die solitäre Schlafsituation betreffen dürfte)
  • mangelnde Schutzfaktoren (Stillen wurde nicht initiiert).

Dass auch Babys von SIDS betroffen sein können, auf die dieses Risikoprofil nicht zutrifft, ist möglich, und schon deshalb nicht auszuschliessen, weil SIDS auch krankhafte innere Einflüsse widerspiegeln könnte, die sich bis heute der Diagnostik in der Autopsie entziehen. Sicher ist aber, dass es sich hier wenn, dann um sehr seltene Einzelfälle handelt. Was SIDS und Erstickungstodesfälle angeht, so macht sich tatsächlich die große Mehrzahl der Eltern Sorgen um ein Ereignis, das auf „ihrem Planeten“ praktisch nicht vorkommt.

Das Rätsel rund um das Stillen

Und, zu guter Letzt, weist die Studie auf den überraschend starken Schutzeffekt des Stillens hin. Interessant dabei (und das geht auch aus anderen Studien hervor) ist das: Dass sich der Schutz nämlich zumindest teilweise schon dadurch einstellt, dass ein Säugling nur anfänglich bzw. teilweise gestillt wurde – es kommt also nicht unbedingt auf ein möglichst ausschliessliches oder möglichst langes Stillen an damit ein Schutzeffekt zustande kommt.

Und das ist bemerkenswert. Und wie alle bemerkenswerten Dinge ein Grund um tiefer nachzubohren. Ich werde mich im nächsten Beitrag mit dieser – bisher in der SIDS-Forschung tatsächlich noch nicht abschliessend beantworteten – Frage beschäftigen. Und ich werde dabei auch die andere noch offene Frage berühren: Warum ist der Plötzliche Kindstod in den ersten Lebenswochen so viel seltener als danach? Warum sollte ein drei Wochen alter Säugling resistenter gegenüber SIDS sein als ein drei Monate alter Säugling?

Forschungsfragen können wirklich spannend sein.

Wir bieten in unserem Shop meine Bücher zum Kauf an. Das hilft uns, diese Webseite zu unterhalten, auch sie weiter werbefrei zu führen.

Das Besondere an unserem Shop: Du kannst Dir das bestellte Buch auch signieren lassen, auch mit einem bestimmten Widmungstext – zum Beispiel für Freunde, die sich über ein persönliches Exemplar deines Lieblingsbuches bestimmt freuen werden.
Zum Shop

48 Kommentare

Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass bestimmte Kommentare erst manuell freigeschaltet werden müssen (z. B. wenn Sie einen Link teilen).

  • ama

    „Das Rätsel rund um das Stillen
    Und, zu guter Letzt, weist die Studie auf den überraschend starken Schutzeffekt des Stillens hin. Interessant dabei (und das geht auch aus anderen Studien hervor) ist das: Dass sich der Schutz nämlich zumindest teilweise schon dadurch einstellt, dass ein Säugling nur anfänglich bzw. teilweise gestillt wurde – es kommt also nicht unbedingt auf ein möglichst ausschliessliches oder möglichst langes Stillen an damit ein Schutzeffekt zustande kommt.“

    Das ist ein sehr interessanter Punkt, und zwar aus mehreren Gründen.

    Spielt die Muttermilch eine Rolle? Das scheint mir nämlich nicht so zu sein. Aber das Saugen ist eine mechanische Tätigkeit und verbunden mit einem Kampf des Kindes mit einem großen Gegenstand, gegen den es drückt. Das sind bereits DREI verschiedene Dinge.

    1. Das Kind muß saugen – und dabei lernen, wie es atmen kann, wenn der Mund NICHT geöffnet werden kann. Und im Gegenzug,

    2. was es tun muß, wenn die Nase streikt UND der Mund geschlossen ist. Dann muß es ihn nämlich öffnen und Dinge vom Mund entfernen.

    3. Wenn das Kind gegen die Brust drückt ist das im Prinzip die gleiche Arbeit wie gegen ein Kissen im Gesicht. Wobei die Frage ist, ob das Atmen ausgesetzt hat oder ob etwas die Luftwege behindert hat. Sich wegzudrücken GEGEN etwas, das die Atmung behindert – wie korreliert das mit den Bewegungen eines Kindes in der Zeit um „2 Monate“? Wenn hier eine Häufung ist, wie ist die mit Drehen und Wenden korreliert? Kann die gefährliche Phase darin bestehen, DASS sich das Kind in eine Lage bringt, aus der es mechanisch NOCH nicht mehr heraus kommt?

    Ich denke, daß da mehrere völlig verschiedene Dinge offen sind, und damit mehrere völlig verschiedene Ursachen.

    Was mir vor einiger Zeit in den Sinn kam: In der Natur (Affen auf dem Baum oder dem Boden) gibt es keine Kuscheldecken, sondern Zweige mit Lufträumen dazuwischen, und den harten Boden. All das bietet einen einigermaßen harten Widerstand. Der spielt meiner Meinung nach eine Rolle bei Verformungen der Wirbelsäule. Der Boden ist FLACH und die Kinder liegen nicht verbogen in einer Grube (was sie im Bett sofort tun durch Nachgeben der Unterlage). Möglicherweise sind die Betten alle viel zu weich. Die oberste Schicht sollte schon weich sein. Aber nur oben – und nicht tief weit hinunter, so daß sich eine Grube bilden kann.

    Ich denke, daß man ein experimentelles Schlaflabor für Säuglinge machen sollte. Da wird man so einiges lernen.

    • Melaina

      Spannende Idee! Ich persönlich glaub es geht mehr als nur um Mechanisches Lernen auf Seiten des Babys.
      Ich könnte mir vorstellen, dass der Fakt, dass durch die Stillbeziehung sich die Schlafrhythmen wie auch Gehirnaktivitäten aneinander anpassen was damit zu tun hat.

      • ama

        „Ich persönlich glaub es geht mehr als nur um Mechanisches Lernen auf Seiten des Babys.“

        Ein Säugling kann fast gar nichts, wenn er auf die Welt kommt, und muß alles lernen. Dazu gehört Arbeit im Gehirn und auch der Muskeln, die das Kind stärken muß. Wenn sich das Kind gegen eine Unterlage abdrückt/wegdrückt (oder gegen die Brust), das ist geistige und körperliche Schwerarbeit! Das ist schlimmer als wenn wir Erwachsene in der Mukki-Bude mit Gewichten hantieren. Wir WISSEN, was wir tun müssen, und die Muskeln können wir auch benutzen – auch wenn die (leider) zu schwach sind.

        Der alte Spruch „Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach.“ begegnet uns hier in einer anderen Situation, weil es mit dem Geist eben auch hapert.

        „Ich könnte mir vorstellen, dass der Fakt, dass durch die Stillbeziehung sich die Schlafrhythmen wie auch Gehirnaktivitäten aneinander anpassen was damit zu tun hat.“

        Ich denke, daß das viel zu weit geht. Ein Kind ist wach. Oder es schläft. Wie es ihm gerade gefällt. Es sei denn, daß man es zum Wachsein zwingt. Gibt es da einen markanten Unterschied bei denen, die plötzlich gestorben sind?

        Wissen wir eigentlich, WARUM das Kind plötzlich gestorben ist? Ist es erstickt? Sauerstoffmangel? Der würde bei Aussetzen der Atmung auftreten. Dann müßte man aber auch die organischen Begleitumstände nachweisen können. Soweit ich es verstanden habe, kriegt man das aber nicht richtig hin. Also ist da mehr los. Tod ohne Sauerstoffmangel? Plötzliche Gehirnblutungen?

        Wurde jemals ein plötzlich gestorbener Säugling mit dem Mikrotom in sämtliche Scheiben zerlegt? Ich bezweifle das. So makaber das klingt, aber die Frage ist, ob „man“ wirklich genau genug untersucht hat. Und ich denke, daß die Antwort(en) wahrscheinlich einfacher sind als wie es uns vorstellen (können). Ganz einfach, weil Dinge übersehen werden – und wir bekommen das nicht mit, weil wir gar nicht auf diese oder jene Idee kommen, DASS da etwas übersehen wurde.

        Was mir hier – in der Folge nach dem Artikel – sehr unangenehm aufstößt: die üblen Versuche der Impfgegner, wie auch immer kaschiert, um die Impfungen madig zu machen.

        So sieht ein Kind aus mit Haemophilus influenzae type b:
        http://www.pharmamafia.de/ama_Neal_Halsey_Hib_182.jpg

        Das Kind hat eine Sepsis mit Gangrän. Die Todesrate liegt bei Erwachsenen bei rund 2/3. Und auch später ist man für das Leben gezeichnet. Aber das hier ist ein Säugling!

        „Hib (Haemophilus influenzae B) ist alles andere als harmlos: Dieser Erreger verursacht eine schwere Meningitis (Gehirnhautentzündung) mit Häufigkeitsgipfel in den ersten 2 Lebensjahren (hohes Sterberisiko). Durch die Impfung konnte die Zahl der Erkrankungen und vor allem der Todesfälle deutlich gesenkt werden. Außerdem sind die Kinder vor Lungen-, Mittelohr- und einer schwer verlaufenden Kehldeckelentzündung (Epiglottitis) durch den gleichen Erreger geschützt.

        Bevor vor etwa 1992 diese Impfung eingeführt wurde, erlitten etwa 1600 Säuglinge pro Jahr in Deutschland eine schwere Hirnhautentzündung, etwa 200 starben daran, etwa 400 hatten danach einen bleibenden Hirnschaden. Seit etwa 90 % der Säuglinge gegen Hib geimpft werden, ist die Erkankungszahl auf etwa 20 pro Jahr gesunken, nicht gerechnet die anderen schweren Hib-Krankheiten wie Epiglottitis (schwerer Krupp) und Lungenentzündung.
        [Quelle: C. Hofmann, klinische Pharmakologin, in einem Medizinforum]“

        Vergleichen wir diese Zahlen mit jenen von echten (!) Schäden durch Impfung, so sind die Schäden durch Impfung extrem viel seltener. Weil wir den Weg des geringeren Risikos gehen müssen (es sei denn, wir wollen mit Gewalt gegen jede Vernunft ein Kind in einen Schaden zwingen), bleibt uns nur dieser Weg des geringeren Risikos, und das ist eben die Impfung. Auch wenn die Impfgegner noch so fluchen und lügen, an der Statistik kommen sie nicht vorbei. Und die spricht eindeutig FÜR die Impfung als notwendige Schutzmaßnahme.

        „Muß ich mein Kind impfen?“
        „Nein, nur die, die Sie behalten wollen.“

    • Anni

      Was das Atmen durch die Nase betrifft, wenn der Säugling gestillt wird, so trifft gleiches doch auch auf ein Flaschenkind zu. Das muss ja auch aufhören zu trinken und den Mund öffnen zum Atmen, wenn die Nase verstopft ist. Ich verstehe nicht, wo Sie da den Unterschied sehen, der zum verringerten Risiko der gestillten Babys beiträgt.

      • ama

        Sie sagen es: WENN die Nase verstopft ist. Das ist aber eher selten der Fall. Daß das Kind beim Saugen mit der Nase gegen den Körper der Mutter drückt, ist VIEL häufiger. Das Kind muß deswegen seinen Kopf bewegen, muß sich gegen einen Druck stemmen. Dabei lernt es diese Bewegungen und stärkt auch die entsprechenden Muskeln.
        .
        Ich denke, daß man sich ansehen sollte, WAS die Kinder WANN lernen. Von Woche zu Woche KANN ein Kind mehr. Aber nur, wenn es das auch trainieren kann.
        .
        Wenn das Kind plötzlich stirbt, ist fast nie ein Elter neben ihm. Die Frage ist: WAS hat das Kind gemacht? Was ist passiert? Ist es Sauerstoffmangel? Ist es Unterbrechung des Blutflusses vom/zum Gehirn. Gehirnblutung?
        .
        Ich denke, daß man die Beweglichkeit der Kinder anschauen muß: WANN können die welche Bewegungen machen? WANN können die sich aus dieser oder jener Torsion oder Einklemmung befreien? Je mehr die Kinder sich bewegen können, desto mehr können sie sich auch in eine ungünstige Lage hinein bringen. Aber kommen sie auch wieder heraus? Das Herauskommen kommt NACH dem Hineinkommen.
        .
        Das Kind kann ziemlich sicher nicht voraussschauen, und kann deswegen nicht wissen, daß es sich in eine ungünstige Lage bringt, und erst recht nicht, wie es dann wieder herauskommt. Außerdem muß es diese Bewegungen beherrschen und die Muskeln müssen stark genug sein. Das heißt: Es muß Übung haben. Die hat es zu Anfang aber noch nicht. Deswegen muß man die Entwicklung beobachten.
        .
        Vielleicht ist eine Umlagerung sinnvoll?
        .
        Angenommen, man befürchtet bei einem Kind eine gefährliche Situation. Was tut man dann? Ich würde mindestens einen Geräuschsensor und einen Bewegungssensor aufstellen. Zu wenig Bewegung –> Alarm auslösen. Nicht nur die Eltern alarmieren, sondern auch dem Kind Signale geben. Zum Beispiel mit einem Summer oder etwas, das am Bett rüttelt. Und das Licht einschalten. Das ist alles kein großes Problem. Diese Geräte müssen lediglich gebaut werden.
        Ich denke, das sollte man tun.

  • Welli

    Völlig spannende Betrachtungen und große Bestätigung der Intuition – Dankeschön!

    Auf einen Fall in den 80ern bezogen folgende Frage:

    Lässt sich ein plötzlicher Kindstod/ natürlicher Erstickungstod von einem herbeigeführten Erstickungstod bei einem Baby (etwa acht Monate) abgrenzen? Wenn ja, wie?

    Danke vorweg.

  • Hans Brügelmann

    Bin sehr gespannt auf Ihre Hypothesen zum Einfluss des Stillens. Eine Vermutung: Es gibt keine direkte Ursache-Wirkung,, sondern einen Drittfaktor, der sowohl das Stillen als auch das geringere Unfallrisiko beeinflusst: die besondere Aufmerksamkeit und intensivere Zuwendung zum Kind. Und das könnte auch das gerel geringere Risiko im ersten/ zweiten Monat erklären: In dieser Phase achten Eltern besonders sensibel auf die Bedürfnisse und das Wohlbefinden des Neugeborenen…

    • Sabine

      Vielen Dank für dieses Kommentar! Das ist auch eine Frage, die mich sehr bewegt. Kann es sein, dass viele Säuglinge ab einem gewissen Alter-und gerade wenn sie nicht im elterlichen Schlafzimmer schlafen sollen/dürfen- nachts nicht mehr so viel Zuwendung erfahren oder nach Bedarf gestillt/gefüttert werden? Das solche Säuglinge eventuell in den Unterzucker kommen oder lange schreiend vor Erschöpfung in den Schlaf „gesunken“ sind?

  • Evelyn

    Ich habe mal gelesen, dass die Nutzung eines Schnullers auch eine Prävention zu SIDS sein kann. Vielleicht können Sie diesen Aspekt mitberücksichtigen/hinterfragen?

  • Eine Impfkritikerin

    Ein toller Artikel, vielen Dank dafür! Ich weiß ihre Arbeit sehr zu schätzen! V. a. bin ich Fan von ihren Beiträgen im Film „Die sichere Geburt“.
    Nichtsdestotrotz bin ich auch Impfkritikerin und gerade, als Sie sich fragten, warum es einen Gipfel zwischen dem 2. und 5. Lebensmonat gibt in Bezug auf SIDS, schrie es laut in mir: Impfungen!
    Mir ist bewusst, dass dies ein sehr umstrittenes Thema ist und dass da v. a. viele Emotionen hochkommen, aber erst kürzlich hab ich mir wieder mal die Zahlen der Todesfälle durch Impfungen auf der Seite des PEI angesehen und war erschrocken. Und meine Vermutung ist, dass das eine verschwindend geringe Zahl ist und dass die tatsächliche Zahl um ein Vielfaches höher liegt, da die wenigsten Eltern vermutlich die Impfung als Todesursache in Betracht ziehen und es darüberhinaus ja fast unmöglich ist einen Arzt zu finden, der die Impfung(en) als Todesursache anerkennt.
    Herzliche Grüße

    • Herbert Renz-Polster

      Das wurde schon rauf und runter angeschaut, es gibt keinen Zusammenhang zwischen SIDS und Impfungen. Wir impfen in D heute nicht weniger als vor 30 Jahren – heute ist SIDS 85% seltener. In anderen Ländern mit anderem Impfschema: gleiche Altersverteilung. In manchen Populationen ist SIDS sehr viel häufiger als in anderen (etwa Aborigines in Australien, auch POC in USA) – trotz gleicher Impfrate, und so weiter. Für Deutschland haben Vennemann et al die Daten der Gesid-Studie auf einen Zusammenhang mit Impfungen analysiert – kein Zusammenhang (eher in die andere Richtung): https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/16945457/

      • Hey

        Guten Abend.

        In der genannten Studie kann man leider nicht sehen wer sie in Auftrag gegeben und letztlich finanziert hat.

        Meist sind es die Pharma-Firmen, die dies tun und bei Vergabe des Auftrags eine bestimmte Zielsetzung (Ergebnis) verknüpfen.
        Dann sind alle zufrieden: die Firma verkauft die impfmittel und der Arzt kann ganz beruhigt eine Studie zitieren.
        den Beipackzettel gibt man den Eltern nicht zum Lesen, denn da stehen ja doch einige unangenehme mögliche Nebenwirkungen drin.

        Einen Zusammenhang zwischen Impfungen und dem Versterben von Babys kategorisch auszuschließen und ggf. noch das Gegenteil zu behaupten finde ich unglaublich.

        Schon manche Inhaltsstoffe der Impfmittel sind einzeln als hochtoxisch bewertet ( bei der Gift-Notruf-Zentrale). Wie diese Substanzen in Kombination in einem Körper wirken kann niemand wissen. Das schreibt sogar das RKI auf seiner Internetseite.

        Und diese Substanzen, die an den ersten Abwehrmechanismen des Körpers vorbei, durch Injektion in den Körper eingebracht werden, dort dann auch ggf. die unreife Blut-Hirn-Schranke passieren können definitiv keinen Schaden anrichten ????

        ich denke gerade in der aktuellen Zeit wird es doch für jeden deutlich sichtbar gemacht was von der Pharmaindustrie zu halten ist und welche menschenverachtenden Praktiken dort Gang und Gäbe sind. Es geht nur ums Geld, nicht um Gesundheit.

        Dies zu sehen erfordert Mut und ist zeitweise unerträglich, stellt es doch das bisherige Weltbild auf den Kopf.

        Herzliche Grüße

        • Eine Impfkritikerin

          Dankeschön für deinen Kommentar. Es tut gut zu wissen nicht allein mit diesen Gedanken dazustehen. Ich kann dir nur voll und ganz zustimmen in all dem, was du sagst. Und genau das, was du zuletzt sagst, bringt es auf den Punkt: die Zusammenhänge zu sehen, anzusprechen, sein gesamtes Weltbild zu hinterfragen, schmerzt und kostet viel Mut und v.a. im Resultat viel Energie. Ich hoffe einfach, dass nach und nach zunehmend mehr Menschen zurück zu ihrer Verbindung zu sich selbst, zur Natur und damit zu ihrem gesunden Menschenverstand finden. Impfungen sind einfach ein ein riesen Geschäft, egal ob die altbekannten oder die neuen mRNA-„Impfungen“.

        • Herbert Renz-Polster

          „Das schreibt sogar das RKI auf seiner Internetseite.“
          Hübsche Argumentation.
          Das RKI schreibt auf seiner Internetseite auch sehr viel zu dem Für und Wider von Impfungen. Haben Sie die auch gelesen. Ich frag ja nur.
          Ich fasse zusammen: Impfungen können schwere Krankheiten bei Kindern verhindern. Ein wichtiger Punkt.

        • Fragende

          Ich wüsste sehr gerne wie ein finanzieller Studiensponsor das Studienergebnis beinflußen bzw. fälschen kann? An welcher Stelle muss er drehen, um die wissenschaftlichen Fakten zu manipulieren? Danke.
          Übrigens kann man alle Studien online genau nachlesen. Weiterhin sind alle Beipackzetteln mit samt Inhaltsstoffe online nachlesbar, auch die Fachinformation steht online zur Verfügung.

        • Fragende

          Stunde
          Ich wüsste sehr gerne wie ein finanzieller Studiensponsor das Studienergebnis beinflußen bzw. fälschen kann? An welcher Stelle muss er drehen, um die wissenschaftlichen Fakten zu manipulieren? Danke.
          Übrigens kann man alle Studien online genau nachlesen. Weiterhin sind alle Beipackzetteln mit samt Inhaltsstoffe online nachlesbar, auch die Fachinformation steht online zur Verfügung.

      • Reni

        Guten Tag,
        erstmal vielen Dank für diesen tollen Artikel und die Bestätigung, dass mein Instinkt ein Neugebores ganz nah bei mir zu haben – auch in der Nacht – keine unverantwortliche Gefährdung des Babys war.
        Was den Ausschluss des Impfens als Risikofaktor angeht, bin ich da jedoch skeptisch. Das wurde in den Studien bestimmt nicht untersucht. Es wäre sehr interessant, wie hier das Verhältnis von voll durchgeimpften zu nicht geimpften Babys aussieht. Und dass heute nicht mehr geimpft wird als vor 30 Jahren ist so nicht ganz korrekt. Die Anzahl der Spritzen mag vielleicht sogar gleich sein, aber die Anzahl der Impfstoffe ist um ein vielfaches höher. Früher gab es nur die 3fach Impfung 3x in den ersten Lebensmonaten, heute eine 6- oder gar 7-fach Impfung! Für ein unreifes Baby-Immunsystem sicher eine unglaubliche Belastung. Nun bin ich keine Impfgegnerin per se, allerdings habe ich mich sehr intensiv damit befasst, wann und wieviele Impfungen mein Kind erhält. Im ersten Lebensjahr gab es für mein Kind keine Impfung. Aber das müssen alle Eltern für sich selbst entscheiden. Es wird nur leider zu den Risiken zu wrnig aufgeklärt. Warum erhalten Eltern vor dem Impftermin nicht einen Beipackzettel mit Inhaltsstoffen und Nebenwirkungen? Dann könnte man ganz anders abwägen, ob z. B. vielleicht doch eine 3fach Impfung reicht oder ob ein späterer Zeitpunkt in Betracht kommt, damit das Immunsystem schon besser ausgeprägt ist und besser damit umgehen kann.

        • Anne

          @Reni
          Da der plötzliche Kindstod vor 30 Jahren meines Wissens nach deutlich häufiger war als heute (Herr Renz-Polster kann das bestimmt mit Zahlen untermauern), spräche Ihre Argumentation (mehr Impfstoffe) ja eher für eine protektive Wirkung von Impfungen.

        • Herbert Renz-Polster

          Danke, und ein paar Hinweise:
          Die Zahl der Antigen-Bestandteile in den Impfungen ist heute um ein Vielfaches kleiner (siehe Grafik hier: https://www.quarks.de/wp-content/uploads/Weniger-Antigene-in-Impfungen-Grafik-01-1.jpg)
          Babys haben kein unreifes immunsystem – gottseidank nicht, auch sie müssen sich ja kompetent mit den Bestandteilen der Umwelt auseinandersetzen können
          Für viele Erreger gilt: Kinder sollten nach Ablauf des Nestschutzes einen vollen Immunschutz haben. Da sich dieser teilweise erst nach mehreren Dosen aufbaut, sollte bei diesen Impfungen schon im ersten Lebensjahr begonnen werden. Bsp. Tetanus: wenn dein Kind ein Baby ist, wird es sich eher keine tiefere Wunde zuziehen, wenn es dann mal durch die Gegend torkelt schon eher. Nur: dann ist es gut, wenn dein Kind schon 3 Dosen intus hat, denn erst dann ist der Tetanusschutz verlässlich.
          Mir ist auch der Blick wichtig. Ja es ist immer beides zu beachten: ja, Impfungen haben auch Nebenwirkungen, sie können aber schwer wiegende Krankheiten verhindern, die ein Kind teilweise schwer schädigen können.
          Das alles spricht nicht gegen eine individuelle Betrachtung, aber man muss die generellen Grundlagen beachten.
          Mehr im Impfkapitel von Gesundheit für Kinder 😉

      • Dr. HebC

        Die Reduktion um 85% ist ja wohlbekannt auch auf eine deutlich differenziertere Obduktion zurückzuführen. Damit ist es keine echte Reduktion der Fälle um 85%, sondern ein Teil bekommt heute eine Diagnose, der vor 30 Jahren noch als SIDS kategorisiert wurde. Ein Teil der echten Reduktionen geht auf das Konto von Back to sleep, Erhöhung der Stillraten und Verringerung des Rauchens intra- und postgravide. Damit ist es nicht bereits per se plausibel, Impfungen auszuschließen. Es gibt hier ja durchaus zeitliche Korrelationen. Ehrlicher wäre zu sagen, man hat keinen Zusammenhang gefunden, aber de facto kann man ihn auch nicht ausschließen, insbesondere nicht bei Phänomenen mit so geringem n (vorausgesetzt: hohe Obduktionsrate). Zudem ist unklar, ob diese Ausschlussdiagnose (mit der damit einhergehenden Restunsicherheit und auch Hilflosigkeit) sich auflösen würde, wenn Obduktionen noch feiner wären. Die Entwicklung gibt schließlich Hinweise darauf.
        Zudem ist „Impfung“ auch zu allgemein gefasst und eine unsaubere Definition. WENN eine Impfung eine Reaktion auslöst, dann ist es ja diese, die adverse effects nach sich zieht. Sei es eine Myokarditis (was bei SIDS Verdachtsfällen bei Zinka (2004) teilweise der Fall war – und zum Thema Myokarditis durch Impfungen hat sich ja so einiges erwiesen in der jüngsten Vergangenheit), seien es Entzündungsreaktionen durch Zytokine als Neuromodulatoren in der kindlichen Medulla, die einer abnormalen Akkumulation von CO2 vorangeht. Hier liegt doch noch einiges im Dunkeln und möchte aufgeklärt werden. Wie sieht es aus mit einem Verlust der Atemregulierung, ausgelöst durch Adjuvantien, die die Blut-Hirn-Schranke passieren?
        Oder auch einer akkumulierte Toxizität durch Mehrfachimpfungen? Wann wurden die Impfstoffe in KOMBINATION statt nur jeder für sich alleine als sicher BEWIESEN mit einem n, was eine ausreichende power calculation aufweiset, um solche Zusammenhänge in so kleinen Phänomenen wie SIDS ausschließen zu können? Wer interventiert, ist in der Beweispflicht. Primum non nocere. Nicht anders herum.

        • Herbert Renz-Polster

          Ja, das ist alles bedenkenswert, aber ich glaube gerade Ihr Punkt ( „zum Thema Myokarditis durch Impfungen hat sich ja so einiges erwiesen in der jüngsten Vergangenheit…“ ) zeigt eigentlich den Zusammenhang ganz gut. Natürlich gab es nach SARS-CoV-2- Impfung auch Nebenwirkungen (inklusive Myokarditis, leider auch Long Covid). Nur, hier zeigt sich eben auch eindeutig der für mich wesentliche Zusammenhang: Im Vergleich zu den „Nebenwirkungen“ der Wildinfektion (hier: COVID) waren die sehr viel seltener.
          Also es geht in der Impfdebatte wirklich nicht um den Wettbewerb um die Persilnote (also welche Alternative ist rein und unbefleckt). Die gibt es nämlich nicht. Es geht nur um den Vergleich: stehe ich mit einer Impfung besser da als mit einer Infektion? Und hier schneiden die derzeit empfohlenen Impfungen in dem derzeit verfügbaren Paket gut ab. Braucht es jede einzelne der darin enthaltenen Impfungen? Darüber kann man reden. Aber nicht über die Effektivität der Impfungen insgesamt. Bin jedenfalls froh, dass meine Enkelkinder geimpft sind 😉

  • Yvonne

    Sehr gute Informationen. Mir fehlt in all diesen Studien allerdings auch immer noch die Auswirkungen der vielen Impfungen. Genau in diesem Zeitraum, in dem es die meisten Fälle gibt. Nicht umsonst ist doch wohl die Apnoebin der Packungsbeilage der 6fach Impfung als Nebenwirkung aufgeführt. Aber auch hier gilt seit Jahren, es darf nicht sein und nicht gesehen werden. Leider

    • Doreen

      Hallo Yvonne,
      Diese Frage wurde unter dem Kommentar der Impf-Kritikerin von Renz-Polster beantwortet. Dieser Zusammenhang ist nicht nachweisbar. Lesen Sie sich mal die Antwort in dem Kommentar drüber durch, da wird es ausführlicher beschrieben.
      LG Doreen

    • Eine Impfkritikerin

      Toll, noch ein hinterfragender Kommentar in Richtung Impfungen! Vielen Dank dafür! Ich freue mich immer wieder riesig über Gleichgesinnte, die ebenfalls das für uns Offensichtliche ansprechen. Und auch du sprichst es an: es will einfach nicht gesehen werden.
      (Achtung Ironie:) Die heilige Pharma, die alle retten will… Impfungen als unsere Rettung vor schlimmen Erkrankungen… alle super sicher, weil jahrelang erforscht und mit tausenden super gut gemachten Studien bestätigt…

      • Impfbefürworterin

        Sie wissen aber schon, wie viele Millionen Leben schon durch Impfungen gerettet wurden? Wie viele Erkrankungen beinahe ausgerottet wurden?
        Wenn Sie tatsächlich wissen möchten, ob Pharmafirmen die Studien zum Zusammenhang von SIDS und Impfungen gesponsert haben, dann können Sie, wenn Sie denn die Studie überhaupt mal vollständig lesen möchten, diese Angaben in den „Conflicts of interests“ nachlesen. Noch ein Gedanke zu dem Thema: Ja, Pharmafirmen müssen auch Studien in Auftrag geben, um Gefahren nachzuprüfen. Würden Pharmafirmen keine Studien in Auftrag geben, würden Sie ja ganz sicher auch das bemängeln, oder?

        • inkognito

          Nein, wir wissen nicht wieviele Leben „gerettet“ wurden, denn keiner weiss, ob die Geimpften ohne Impfung erkrankt oder gar gestorben wären.
          Wir wissen auch nicht, wieviele chronische Erkrankungen oder andere Beschwerden, bis hin zu [unerklärliche] Todesfällen auf Impfungen zurück zu führen sind oder durch diese begünstigt wurden, da dies gar nicht erst untersucht wird, sondern kategorisch abgelehnt wird.
          Es schadet sicher nicht sich Gedanken zu machen und Dinge kritisch zu hinterfragen.

      • Carolina

        Und wie passt das mit den restlichen Risikofaktoren zusammen, z.B. der Tatsache dass die Wahrscheinlichkeit in „sozial gestressten Milieus“ größer ist? Oder dass Stillen hilft? Da müsste es doch dann auch einen Zusammenhang geben?

      • Herbert Renz-Polster

        Würde mit „Eine Impfkritikerin“ gerne durch einen Ordener in meinem Büro gehen, der heisst „Persönliches“. Eigentlich sind da wirklich persönliche Sachen drin wie etwa die Geburtsanzeigen die wir für unsere Kinder gebastelt haben. Auch unsere Hochzeitsanzeige. Aber da ist auch eine Todesanzeige drin, für ein Kind das seine Eltern „Froschkönig“ nannten. Es starb in meinem ersten Nachtdienst an der Universitätsklinik Tübingen. Ich habe die Todesanzeige aufbewahrt, weil der Tod mich schwer getroffen hat, wir haben alles versucht, die ganze Nacht. Dann den Eltern gesagt, dass ihr Kind gestorben ist. Ich hab das aufbewahrt samt der Erinnerung an diese Nacht, der „Froschkönig“ war nämlich so alt wie mein erster Sohn damals, 4 Jahr. Er starb an einer Hirnhautentzündung, durch Hämophilus influenzae B. Gibt es heute praktisch nimmer. Wegen der Impfung, heute Teil der 6-fach Impfung.
        Deshalb regt euch weiter auf, es gibt ja so wenig an was man sich festhalten kann. Aber verschont diesen meinen Blog mit eurem Geraune. Wir können über alles reden, aber nicht über pauschale Vorwürfe gegen eines der genialsten Präventionsstrategien, die es gibt, nämlich Impfungen (übrigens nicht von der Pharmaindustrie entdeckt, sondern von chinesischen Ärzten im Mittelalter). Ich bitte wirklich um Mäßigung. Ich wäre sehr dankbar. HRP

  • Mel

    Vielen Dank für diesen spannenden und informativen Beitrag!
    Könnten Sie eventuell noch genau erläutern wieso bzw. inwiefern „Bezug soziale Unterstützung“ ein Risikofaktor ist?
    liebe Grüße

    • Franzi

      Das würde mich auch sehr interessieren,ich denke aber das Bezug von sozialer Unterstützung einen Mangel impliziert der die Unterstützung notwendig macht und daraus das Risiko resultiert???

    • Herbert Renz-Polster

      Ach so, sorry, das ist missverständlich. Medicaid=Sozialhilfe
      Also richtig wäre vllt staatliche Unterstützung.
      Bezug von Sozialhilfe ist hier dann ein Marker für prekäre Lebensverhältnisse – mit dem entsprechenden Risikoprofil.
      Sorry, ich ändere das Wort im Text.
      Danke

  • Tanja Kuttin-Steiner

    Impfungen!
    Der Tod
    Getrennt von der Mutter!
    Der Tod

    Was ist mit den Menschen los?
    Die Antworten sind leicht!

  • Katharina

    Hallo und vielen Dank für diesen ausführlichen Artikel. Ich meine mich daran zu erinnern, immer wieder gelesen und gehört zu haben, dass die Raumtemperatur auch eine Rolle spielt. Davon wurde jetzt gar nichts erwähnt. Spielt dieser Faktor gar keine Rolle mehr?
    Gruß, Katharina

  • Skeptikerin

    Schon beängstigend, wie sich die Impfgegner hier auf diesen Artikel stürzen, obwohl es so viel mehr erwiesene(!) Risikofaktoren zu beachten gibt.
    Würde mich interessieren, ob diese Menschen dann auch wirklich komplett ohne Ärzte und Pharmaprodukte leben. Ich glaube kaum.

    • inkognito

      Impfungen zu hinterfragen ist wohl kaum das Gleiche wie komplett auf Ärzte zu verzichten.
      Wer krank ist geht zum Arzt und kriegt [im ideal Fall] fachkundige Hilfe. Das ist sicher was anderes als einem gesunden Kind ein unbekanntes Produkt zu injizieren.
      Ausserdem heisst es doch immer „lesen sie den Beipackzettel“, macht das irgendjemand bei Impfungen?
      Was Pharmaprodukte angeht – nur die westliche Welt „braucht“ diese, andere Kulturen kommen wunderbar ohne aus.

      • Carolina

        Sorry, aber was für eine unqualifizierte Antwort. Impfungen sind kein „unbekanntes Produkt“ sondern gut erforscht und zwar teilweise über Jahrzehnte. Andere Kulturen müssen vielleicht ohne Medizin auskommen, aber schauen Sie sich mal die Kindersterblichkeit oder Müttersterblichkeit an. Gerade vor ein paar Tagen erst gab es dazu etwas in der Presse. Wir dürfen dankbar sein, in einem Land mit einer guten medizinischen Versorgung zu leben. Und ich hoffe jeder, der auf die böse Pharmaindustrie schimpft, kommt nie in die Situation sie mal zu brauchen.

        Die öffentliche Wahrnehmnung ist komplett verzerrt, weil man eben keine Kinder mehr kennt, die Hirnhautentzündungen aufgrund von Masern oder Behinderungen aufgrund von Kinderlähmung haben. Deswegen kommen uns diese Krankheiten so harmlos vor.

        • inkognito

          Mit unbekanntem Produkt meine ich, dass ich als Patient/Mutter nicht weiss was da enthalten ist. Wurde Ihnen vor der Impfung der Beipackzettel gezeigt? Eine Qualifizierte Studie, welche nicht vom Hersteller in Auftrag gegeben oder finanziert wirde? Wurden Sie über sämtliche Inhaltsstoffe und deren Wirkung/möglichen Nebenwirkungen aufgeklärt? Ein Bekannter Inhaltsstoff der meisten (wenn nicht aller) Impfstoffe ist unter anderem Fomalin, welches früher zum Beispiel in Möbel zu finden war, heute aber hierfür verboten da krebserregend, aber als Impfhilfstoff soll es unbedenklich sein?
          Andere Kulturen müssen nicht ohne Medizin auskommen – die Chinesische Medizin ist durchaus von hoher Qualität, auch wenn sie keine westliche Pharmachemie verwendet!
          Die Krankheiten will ich keineswegs verharmlosen, nur sollte man sich Gedanken machen, wie hoch das Ansteckungsrisiko ist und wie hoch das Risiko für einen schweren Verlauf.
          Bei Masern zum Beispiel tritt die so gefürchtete Gehirnentzündung (welche nicht zwingend mit Folgeschäden einhergeht!) nur bei einem von 1‘000 erkrankten auf.
          Zur Impfung hingegen schreibt Impfung-Info.de folgendes: „Die Impfung ist gut verträglich. Häufig kommt es durch die Anregung der körpereigenen Abwehr zu einer Rötung oder Schwellung an der Einstichstelle, die auch schmerzen kann. In den ersten drei Tagen nach der Impfung können auch kurzfristig Allgemeinsymptome wie beispielsweise eine mäßige Temperaturerhöhung, Frösteln, Kopfschmerzen, Mattigkeit oder Magen-Darm-Beschwerden auftreten.

          Solche Impfreaktionen klingen in der Regel nach ein bis drei Tagen wieder ab.

          Da es sich um eine Impfung mit lebenden, abgeschwächten Viren handelt, treten bei etwa zwei bis fünf von 100 Geimpften ein bis vier Wochen nach der Impfung vorübergehend nicht ansteckende „Impf-Masern“ auf: Fieber verbunden mit einem schwachen masernähnlichen Hautausschlag, die Ohrspeicheldrüse oder die Hoden können anschwellen, die Gelenke können schmerzen. Bei Jugendlichen und Erwachsenen wurden länger anhaltende Gelenkentzündungen beobachtet.

          Schwere Nebenwirkungen sind sehr selten. In Einzelfällen wurden allergische Reaktionen beobachtet oder die Zahl der Blutplättchen (verantwortlich für die Blutgerinnung) hat sich vorübergehend verringert. Wie in Folge der Krankheit wird auch eine mögliche Gehirnentzündung nach der Impfung diskutiert; weltweit sind diese nach Impfung in wenigen Einzelfällen beobachtet worden. Ein Zusammenhang mit der Impfung konnte jedoch nicht belegt werden.“

    • Hanna, Hebamme

      Ich und meine komplette Familie lebe schon seit vielen Jahren nahezu ohne Ärzte und Pharmaprodukte und das sehr gut 😅!!!

      • Herbert Renz-Polster

        ich und meine Familie hatten auch solche Phasen im Leben. Glückwunsch und alles Gute

  • Jasmin

    Ich bin Hebamme und möchte gerne wissen wer Ihre angeführte Studie bezahlt hat, die angeblich aufzeigen soll, das unter anderem Kinder Impfungen kein Grund für SIDS darstellen sollen.
    Die deutsche TOKKEN-STUDIE zu dem Thema wurde nämlich vom Bundesministerium für Gesundheit und dem Paul-Ehrlich-Institut inhaltlich und finanziell gefördert und an der Finanzierung waren zusätzlich die Firmen Sanofi Pasteur MSD GmbH und GlaxoSmithKline Biologicals beteiligt die BEIDE die 6 -fach Impfstoffe herstellen‼️ Wer da nicht sieht was läuft dem ist nicht mehr zu helfen.
    Es ist eindeutig auffällig das der plötzliche Kindstod im selben Zeitraum stattfindet wie die 6-fach Impfungen verabreicht werden und in den Beipackzetteln der Impfstoffe ganz klar als mögliche Nebenwirkung unter anderem: Apnoe (Atemstillstand), Bewusstlosigkeit, Atembeschwerden stehen. Da wird man ja mal Fragen dürfen!
    Also wer finanziert ihre hier angeführte Studie?

  • Hanna Gebhardt, Hebamme

    Das bei weitem auffälligste Risiko für SIDS und folglich auch der Grund, warum fast keine Kinder in den ersten zwei Lebensmonaten betroffen sind, sind die Impfungen!!
    Über 95% der verstorbenen Kinder haben in den letzten 14 Tagen zuvor eine Mehrfachimpfung erhalten!!!
    Warum wird dieser wichtigste Risikofaktor hier mit keinem Wort erwähnt??

  • Hebamme

    Ich „schäme“ mich für die Hebammen“Kolleginnen“,die hier Contra Impfung kommentiert haben.
    Unser Berufsstand braucht sich dann nicht zu wundern, dass man uns in vielen Punkten nicht mehr ernst nimmt, wenn ich das hier teilweise lese.

    • Ann-Kathrin, Hebamme

      Danke! Sehe ich als weitere Kollegin ebenso. Ich als Hebamme habe zum Thema Impfen im Übrigen nix zu sagen! Das ist nicht unser Aufgabengebiet.

      Und danke ebenfalls für den Artikel! Fast täglich begegnet uns das Thema SIDS und es ist gut, aktuelle Informationen zu haben, die differenziert (Beispiel Familienbett) auf die Umstände vom Plötzlichen Kindstod eingehen.

  • Eine Kollegin, nicht pädiatrisch

    Vielen herzlichen Dank für die differenzierte, ausführliche und pointierte, allgemeinverständliche Darlegung!
    Tatsächlich konnten wir es im Baby- und Kleinkindalltag immer sehr gut handhaben mit Elternbett, Stillen und „Ammenschlaf“ und haben es geliebt (bis heute).

    Jetzt habe ich (nach notfallmedizinischer Lektüre von SIDS (Thieme up2date CME-Artikel und Leitlinie 024-005 – Betreuung von Neugeborenen in der Geburtsklinik) und tatsächlich einem kolportierten derartigen Todesfall, der sich innerhalb der letzten Jahren im Tätigkeitsbereich „meiner“ Rettungswache zugetragen haben muss, eine Frage zu SIDS und „ALE“ Ereignissen unmittelbar postnatal.

    Anscheinend gebe es in den ersten Lebenstagen eine reale SIDS- oder genauer, Asphyxie-Gefahr durch die Kombination von angesichts Geburt oder Schlafmangel erschöpfter Mutter und Verlegung der Atemwege des Neugeborenen bei Bauchlage auf der Mutter, mechanisch durch Brust, beim Stillen oder im Rahmen des Bondings.

    Und ich muss sagen, das hätte mir, im Gegensatz zum klassischen SIDS in „meinem Planeten“ womöglich auch passieren können. Ob dieses Risiko jenseits der ersten Tage postnatal auch noch so real ist? (Unzählige Male sind die Kinder als Baby Bauch an Bauch, Haut an Haut auf mir eingeschlafen – sicherlich mit zur Seite gedrehtem Köpfchen, aber trotzdem….)
    Da würde mich sehr interessieren, wie Sie das einordnen bzw. welche möglichen Präventionsstrategien Sie sehen – vielleicht, dass eine derart erschöpfte Mutter nicht allein gelassen werden, sondern vom unterstützenden „Stamm“ versorgt werden sollte 😉
    Hier noch mal die Leitlinie (2022)
    „Die Grundsätze zur Vorbeugung des
    plötzlichen Kindstods (SIDS) müssen bereits in
    den ersten Lebensstunden beachtet werden. Nach vereinzelt bereits im Kreißsaal stattgehabten SIDS/Near-SIDS-Ereignissen findet der Begriff SUPC (engl.: sudden
    unexpected postnatal collapse) mittlerweile hierfür Verwendung (..) Ein besonderes Risiko scheint eine Verlegung der Atemwege des Neugeborenen darzustellen, so dass die Eltern anzuweisen sind, bei ihrem Kind auf stets freie Atemwege zu achten“ – wobei das alles für mich nicht unter Plötzlichem Kindstod, sondern akzidentiellem Ersticken firmiert… aber trotzdem… ob ich mir beim Bonden oder Bauch-an-Bauch-Einschlafen Sorgen machen sollte?

Kommentar verfassen